Tag der Zahnfee – National Tooth Fairy Day

Zum 28. Februar gibt es etwas Neues aus der Kategorie kuriose Alltagsbräuche und ihr mythologischer Hintergrund, denn heute wird (angeblich) vor allem in den USA der Tag der Zahnfee, der National Tooth Fairy Day gefeiert. Bevor wir an dieser Stelle aber auf die Details dieses Feiertags der Zahnfee eingehen, zunächst noch ein Hinweis zum (wieder angeblichen) Datum: Diesbezüglich ist die Fachwelt geteilter Meinung.

Kuriose Feiertage - 28. Februar - Tag der Zahnfee - National Tooth Fairy Day - John Atkinson Grimshaw [Public domain] - via Wikimedia Commons

Denn schaut man sich die einschlägigen amerikanischen Seiten zum Themenfeld der kuriosen Feiertage in der Summe an, so gibt es zu gleichen Teilen Hinweise auf den 28. Februar und den 22. August, an dem der National Tooth Fairy Day begangen wird. Da aber auch beim Tag der Zahnfee völlig unklar ist, seit wann er gefeiert wird, von wem er ins Leben gerufen wurde und weshalb die Wahl auf eines der genannten Daten fallen sollte, habe ich mich dazu entschieden, Partei für den 28. Februar zu ergreifen. Ehrlicherweise muss ich an dieser Stelle aber auch gestehen: Ich habe für das heutige Datum auch keinen anderen kuriosen Feiertag gefunden. Zumindest keinen, über den ich dann auch schreiben wollte;) Aber genug der Erklärungen, kommen wir zurück zum eigentlichen Anlass des heutigen kuriosen Feiertags, der Figur der Zahnfee.

Von verlorenen Milchzähnen, Belohnungen und Fabelwesen

Zunächst einmal natürlich die Frage, wer oder was die Zahnfee überhaupt ist? Von dem, was wir heute wissen, handelt es sich bei ihr – auch wenn es bezüglich ihres definitiven Geschlechtes wohl einige Debatten gibt – um ein weibliches Fabelwesen der angloamerikanischen Folklore, von dem die Legende erzählt, dass es kleinen Kindern nächtens eine Goldmünze oder ein Geldstück im Austausch gegen einen aufgefallen Milchzahn hinterlässt. Dieser Austausch findet aber niemals von Angesicht zu Angesicht statt, sondern das Kind hat den ausgefallenen Milchzahn vor dem Schlafengehen unter sein Kopfkissen zu legen. Moderne Alternative: Der Zahn kann/darf auch in einem Glas auf dem Nachttisch bzw. neben dem Bett stehen. Offensichtlich scheint aber auf jeden Fall eine gewisse räumliche Nähe zum Kopf des schlafenden Kindes gegeben sein zu müssen. Heute werden anstatt einer Goldmünze eher kleinere Geldsummen oder Geschenke gegen Milchzähne getauscht. Nicht aber, weil die Zahnfee mit der Zeit gegangen ist, sondern weil natürlich die Eltern hinter der ganzen Geschichte stecken. Aber wer weiß, wer weiß ;) Immerhin kennen die zahlreiche Mythologien dieser Welt Feen und feenähnliche Wesen schon seit langer Zeit. Und auch wenn diese in verschiedenen Formen und Funktionen auftauchen, ist aus heutiger Sicht nicht ganz klar, wann genau die Figur der Zahnfee in der ihr zugeschriebenen Rolle als gute Fee, die Gold gegen ausgefallene Milchzähne eintauscht, die Bühne betrat. Erste Berichte und Aufzeichnungen finden sich um die Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts, einen wahren Popularitätsschub im angloamerikanischen Raum erlebte die Figur allerdings erst 1949 in Folge der Geschichte The Tooth Fairy von Lee Rogow (siehe dazu auch die Links unten).

Milchzähne sind magische Gegenstände und bedürfen Schutz

Man geht heute davon aus, dass dieser Brauch seinen Ursprung in einem magischen Ritual besitzt, mit dem der Übergang vom Kindesalter zum Jugendlichen begleitet bzw. beschützt werden sollte. Sozusagen ein wichtiger Bestandteil des Erwachsenwerdens. Gerade in Zeiten, in denen man als Hexe, Magier oder sonst wie paranormal begabte Berufsgruppe mit dem Besitz entsprechender Fingernägel, Haare oder eben Zähne auch (magische) Kontrolle über andere Personen erlangen bzw. ausüben konnte, war der richtige Umgang mit ausgefallenen Zähnen durchaus eine existenziell wichtige Angelegenheit. Ähnliche Übergangs- bzw. Schutzrituale rund um die ausgefallenen Milchzähne kennt man in verschiedenen Kulturen auch in Form des Verbrennens, Vergrabens oder Verfütterns an die Tiere.

Weitere Informationen zum Tag der Zahnfee


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