Freunde der gepflegten Süßigkeiten, heute gibt es mal wieder einen passenden kuriosen Feiertag für Euch. Denn der 2. Mai steht im Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn für den Tag der Trüffelpraline (engl. National Truffle Day). Grund genug, diesen mit in die vorliegende Sammlung kurioser Welttage aufzunehmen und seine Geschichte zu erzählen. Um was geht es also dabei?
Eine kurze Geschichte des Ehrentags der Trüffelpraline
Zunächst leider der fast obligatorische Hinweis, dass auch im Falle des National Truffle Day leider völlig unklar ist, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet für das Datum des heutigen 2. Mai entschieden haben. Dennoch lassen sich ein paar interessante Fakten rund um die Trüffelpraline herausarbeiten.
Augenfällig ist hier der Umstand, dass dieser Ehrentag der Trüffelpraline natürlich ganz wunderbar in die Liste der kuriosen Süßigkeitenfeiertage passt. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf die von der US-amerikanischen National Confectioners Association (NCA), dem nationalen Interessenverband der Süßigkeitenhersteller in den USA, initiierten Tag der Minzschokolade (engl. National Chocolate Mint Day) am 19. Februar, Tag der Jelly Beans (engl. National Jelly Bean Day) am 22. April, Tag der Gummiwürmer (engl. National Gummi Worm Day) am 15. Juli, Tag der Vollmilchschokolade (engl. National Milk Chocolate Day am 28. Juli oder den Schokoladenüberzug-Tag (engl. Chocolate Covered Anything Day) am 16. Dezember verwiesen.
Trüffel – Von Pilzen und Pralinen
Bei näherer Betrachtung ist die Bezeichnung des heutigen kuriosen Feiertages etwas irreführend. Denn sowohl im englischen als auch deutschen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Truffle genau genommen zwei Dinge: zum einen den umgangssprachlichen Sammelbegriff für eine Vielzahl knolliger, in der Regel unterirdisch wachsender Pilze, die zugleich zu den teuersten und kulinarisch wertvollsten Vertretern ihrer Art gehören; zum anderen die sogenannten Trüffelpralinen, die nur aufgrund ihrer äußeren Ähnlichkeit (= Kugelform) mit den Trüffelpilzen diese Bezeichnung tragen.
Trüffelpralinen mit Trüffelpilzen oder Trüffelaroma gibt es hingegen recht selten, wobei man eben auch im Hinterkopf behalten sollte, dass mit dieser Bezeichnung auf die kulinarische Wertigkeit der Trüffel angespielt wird. Pralinenhersteller tendieren ja durchaus dazu, ihr Produkt als besonders exklusiv und edel zu verkaufen.
Wer hat die Trüffelpraline erfunden?
Man weiß es nicht so genau. Der Legende nach wurden die Trüffelpralinen bzw. Schokoladentrüffel entweder von Louis Dufour oder N. Petruccelli im französischen Chambéry erfunden. Beide Namen werden hier von verschiedenen Quellen zu gleichen Teilen genannt. Einig sind sich allerdings alle Referenzen, dass dies im Jahr 1895 war und die Trüffel ihren internationalen kulinarischen Siegeszug spätestens im Jahr 1902 antraten, als sie in das Sortiment des Londoner Prestat Chocolate Shop aufgenommen wurden bzw. mit dessen Eröffnung nach Großbritannien kamen.
Als Inhaber wird hier in der Regel ein Mann namens Antoine Dufour genannt, wobei die naheliegende verwandtschaftliche Beziehung zum eingangs genannten Louis Dufour nicht ganz klar ist. Interessante historische Randnotiz in diesem Zusammenhang: Roald Dahl (1916 – 1990), der britische Autor von Charlie and the Chocolate Factory (dt. Charlie und die Schokoladenfabrik) soll ein großer Fan der Prestat Schokoladentrüffel gewesen sein.
In den 1920er Jahren tauchten dann auch die ersten Rezepte für Schokoladentrüffel in diversen Koch- und Backbüchern auf. Heute werden wesentlich drei Arten von Trüffelpralinen unterschieden: amerikanische, europäische und schweizer Trüffel, wobei zwar jede leicht unterschiedliche Aromen aufweist, jedoch alle über die obligatorische Ganache-Füllung aufweisen.
In diesem Sinne: Hurra für Trüffel und Euch allen einen tollen National Truffle Day.