Am heutigen 13. Dezember wird es mal wieder musikalisch auf den kuriosen Feiertagen. Denn dieses Datum feiern unsere US-amerikanischen Nachbarn als den Tag der Geige (engl. National Violin Day). Grund genug, diesen Ehrentag für das Streichinstrument mit in die Sammlung der kuriosen Welttage aufzunehmen und seine Geschichte – soweit möglich – im vorliegenden Beitrag zu erzählen.
13. Dezember: Tag der Geige in den USA – der amerikanische National Violin Day (c) 2015
Wer hat den National Violin Day ins Leben gerufen?
Leider gilt auch im Falle des National Violin Day, dass völlig unklar ist, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann man ihn feiert und warum sich sein(e) Erfinder ausgerechnet das Datum des heutigen 13. Dezember ausgesucht haben.
Zwar ist dies ein durchaus bekanntes Phänomen bei vielen kuriosen Feiertagen aus den Vereinigten Staaten, allerdings erstaunt dieser Umstand auch etwas, wenn man bedenkt, wie alt dieses Instrument und seine Tradition inzwischen sind. Ob es darüber hinaus eine inhaltliche Verbindung zum ebenfalls heute in Brasilien begangenen Tag der Seeleute (port. Dia do Marinheiro), dem Tag des heißen Kakaos in den USA (engl. National Cocoa Day) oder als US-amerikanischen Tag des Pferdes (engl. National Horse Day) gibt, konnte ich nicht herausfinden.
Wie dem auch sei, inhaltlich passt der National Violin Day natürlich ganz wunderbar in die Reihe thematisch verwandter Feier- und Aktionstage aus der Kategorie Musik und Instrumente. Exemplarisch sei dazu u.a. auf den Spiel-Deine-Gitarre-Tag (engl. Get Out Your Guitar Day) am 11. Februar verwiesen. Heute also die Geige.
3 kuriose Fakten aus der Kulturgeschichte der Geige
Musikhistoriker gehen heute davon aus, dass die uns heute bekannte Geige ihre Ursprünge in den zweisaitigen Streichinstrumenten der turkmenischen und mongolischen Nomadenvölker hat. Deren Saiten und Bögen wurden aus Rosshaar hergestellt und auch in der modernen Variante der Streichbögen findet sich nach wie vor dieses Material.
Noch bedeutsamer für die Entwicklung der modernen Form des Streichinstruments waren aber die italienischen Geigenbauer des 16. Jahrhunderts. Auf der Grundlage ihrer Arbeiten und Entwicklungen wurde dann im 18. und 19. Jahrhundert fortgeführt. Dies aber nur als kurze editorische Randnotiz, die uns zu drei weniger bekannten Fakten rund um die Geige führt:
- Man geht heute davon aus, dass die älteste dokumentierte moderne Geige (mit vier Seiten) vom italienischen Geigenbauer Andrea Amati im Jahr 1555 gebaut wurde.
- Die bis dato teuerste Geige der Welt ist eine Stradivari aus dem Jahr 1721, die unter dem Namen Lady Blunt im Juni 2011 zugunsten der Opfer von Fukushima in London für ca. 11 Millionen Euro versteigert wurde. Der Name des Instruments geht übrigens auf eine frühere Besitzerin aus dem 19. Jahrhundert zurück: Anne Blunt, ihres Zeichens Enkelin des englischen Dichters Lord Byron.
- Und noch zwei Weltrekorde: Sowohl die größte (4,27 Meter lang und 131 Kilogramm schwer) als auch die kleinste (ca. zwei Gramm und ist 59 Millimeter groß) spielbare Geige wurden beide in Markneukirchen gebaut und sind dort im lokalen Geigenbaumuseum ausgestellt. Beide Instrumente halten nach wie vor den jeweiligen Weltrekord und Eintrag im Guinnessbuch.
In diesem Sinne: Euch allen einen tollen National Violin Day.
Weitere Informationen zum Tag der Geige am 13. Dezember
- YouTube: Mr. Krabs spielt die kleinste Geige der Welt (englisch)
- Zwei Geigen im Guinnessbuch der Rekorde auf www.nordbayern.de (deutsch)