Tag 4 nach Mastektomie (14)

Heute bin ich leider etwas spät dran mit dem veröffentlichen aber ich war heute den halben Tag unterwegs.

Wenn euch meine Geschichte wie ein Riesenabenteuer vorkommt, dann fragt mich mal :)


Ich lag  ja immer noch auf der Chirurgie, wo ich mich aufgrund der netten Schwestern auf sehr wohl fühlte.
Wenn ihr schon mal im  Krankenhaus gelegen habt kennt ihr das sicherlich. Visite: Chefarzt, Assistenzärzte, Schwestern, Pfleger.
Ich lag da also ziemlich gelangweilt in meinem Bett als die Tür aufging.
Uuuuuuoh.. MOMENT. Was ist denn das für ein heißes Teil? Ein Traum von einem Pfleger. Bis dato hatte ich von genau von dem Pfleger nur gehört, habe auf der Station schon den ein oder anderen Pfleger gesehen aber die waren alles nur nicht heiß.
Jetzt wusste ich von wem die Rede  die ganze Zeit die Rede war.
Unangenehme blasen von Pflaster Unverträglichkeit, nach meiner MastektomieUnd ich * verdammt* lag da mit nur einer Brust. Ganz klassisches Däumchen anuff. Der Chefarzt und ich standen uns ja nicht ganz so nah, wenn ihr euch erinnern könnt.
Er fragte zwar höflicher weise nach meinem Wohlbefinden. Aber eben nur höflicherweise.
Das nächste was von seiner Seite kam, war, „sie kommen heute auf eine andere Station das ist schon besprochen“
Ich schaute die Schwestern und den Pfleger an die fast ein genau so erstauntes Gesicht machten wie  ich.
Worauf die Visite bei mir beendet war.
Oh man ich wollte nicht in unseren „Altbau“. Lasst ihn mich kurz so beschreiben. Das letzte mal als ich dort lag das war vor 16 Jahren zur Geburt meiner Tochter. Also hatte ich in Erinnerung Toilette und Duschen draussen. * aaargs *
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So packte ich langsam mein Zeug zusammen.
Als mit einem kurzen anklopfen die Tür schon wieder aufging und ein paar Schwestern bei mir im Zimmer standen und sich verabschiedeten.
Und wie sollte es auch anders sein kam noch das leckere Schnittchen von Pfleger dazu.
Der noch mal auf meinen Verband schauen wollte.
„wie jetzt“ * verdammt*
so lag ich da Oberkörper frei und himmelte den Pfleger an.
Da beömmel ich mich bis heute drüber
Der entschied das ich noch ein neues Pflaster bekommen solle, „so kann ich sie nicht auf die andere Station lassen, was sollen die denn von mir denken?“
Mir schoss ja alles durch den Kopf nur nicht der Verbandswechsel. :)
Davon mal abgesehen das sich auch raus gestellt hat das ich eine Pflasterunverträglichkeit habe da sich ein paar blasen um das unter unter dem Pflaster gebildet haben.
Nicht schön war auch ziemlich unangenehm, aber meine Güte mir haben sie den Krebs weggeschnitten da mach ich nicht wegen ein paar Blasen rum.
Also Pflaster war gewechselt. Meine Tochter schaute währenddessen interessiert zu (ja ich hab ein neugieriges Kind) war da und kurz danach kam die Schwester um mir zu verkünden das ich auf die andere Station kann.
Ich dachte noch ok ich werde mit Bett rüber geschoben bis sie mir verkündete, nein die haben da andere Betten und das würde nicht gehen.
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„WHAT?“
Ich guckte mein Kind an und musste lachen.
Die Arme Schwester war irritiert und fragte ob sie mir den Transportdienst bestellen sollte.
Ich musste von der einen Krankenhausseite zur anderen Krankenhausseite. Also der Weg ist jetzt nicht so kurz.
Was anwortete ich: „Nein ich lauf“
„Ja dann nehmen sie wenigstens den Rollstuhl, wir können den später abholen lassen“
Ich so: „nö, ich bin den ganzen Vormittag schon zum Rauchen gelaufen und da kann ich die paar Meter mehr auch noch laufen, ausserdem hab ich es mit de Brust und net mit de Füss“ und grinste.
Ja...Schwester und Pfleger habe ich mit meiner Art schon auf Trapp gehalten.
So machten mein Kind und ich uns von dannen. Kind mit meinem Köfferchen und ich mit meinen beiden angenähten Flaschen im Schlepptau.
Jetzt wünschte mir auch noch der Rest der Schwestern alles gute.
Und weg war ich.
Den ganzen weg zur anderen Station mussten meine Tochter und ich lachen. Einfach über die gesamte situation. Andere lassen sich von Station zu Station bringen aber nein ich muss laufen..
am Fahrstuhl vom altbau angekommen grüßte ich kurz eine Bekannte aus dem Fitnessstudio die aber selbst auf dem Sprung war.
Da hörte ich von hinten „Hallo Frau Deutschbein“ da ich die Stimme schon erkannt habe, strahlte mein Gesicht alles andere als pure freude aus.
Ihr könnt euch erinnern die Nachbarin die mich ins Krankenhaus fahren wollte mich abe vergessen hat?  Jap genau diese stand vor mir mit ihrer Tochter im Schlepptau.
Ich schaute mein Kind fassungslos an und schüttelte nur den Kopf.
Mir schossen zwei Millionen Gedanken durch den kopf, von ist die alte total verrückt oder dreh ich mich jetzt einfach um und steig in den Fahrstuhl? Den Rest schreib ich jetzt nicht hier hin.
Ich meine sie schrieb mir danach noch ein paar mal an. Aber ich habe darauf einfach nicht reagiert, ich war einfach nur mega enttäuscht. Oh ich sage dir ich fahre dich ins Krankenhaus und dann upsi ich hab dich vergessen.
Also nein nicht mit mir.
Ich sagte zu ihr „du bist echt mutig hier her zu kommen“ Kennt ihr das wenn einem vor Zorn einfach nur heiß wird. So ging es mir.
Wir gingen raus vor die tür. Wohlgemerkt voll gepackt mit Koffer und Kram.
Sie schickte glücklicherweise ihr Kind weg und trotzdem wurde ich laut.
Auch wenn sie mich mit blumen, Spundekäs und Brezel bestechen wollte so glückte das nicht so ganz.
Nachdem ich meinen zorn freien Lauf gelassen hatte sollte es mir eigentlch  besser gehen, dem war aber nicht so. Ich habe mich echt zurück gehalten und das meiste was mir durch den kopf gegangen ist unausgesprochen glassen auf rücksicht zu ihrem Kind und ich glaube das wusste sie ziemlich genau und hatte die kleine deshalb dabei.
Sie wünschte mir noch alles gute, worauf ich mir doch ein „Ich will dich hier nicht mehr sehen“ nicht verkneifen konnte.
Und ging.
Selbst meine Tochter fand das mehr als dreist und somit war meine gute Laune erst mal verflogen.
Auf Station der Frauenklinik angekommen staunte ich erst mal nicht schlecht. Boah haben die schön umgebaut. So im Rahmen der Möglichkeiten, beleuchtete Schaukasten schick dekoriert. Ja so kann man schnell gesund werden. 
Dort Begrüßte mich eine alte Bekannte. Sie begrüßte mich mit einem Herzlichen Hallo und verfrachtete mich erst mal in ein Privatzimmer, da wo anders noch kein platz war. Da also geplant war das ich wieder umziehe auch wenn es diesmal nur innerhalb der Station war, packte ich nichts aus außer dem Waschzeug.
Ich hatte zwar ein schnuckeliges Einzelzimmer aber wirklich wohl fühlte ich mich nicht.
So freute ich mich auf den Tag an dem ich in ein Zweitbettzimmer komme. Ich meine allein war ich jetzt lang genug.

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