Sie bekommen Guetzli geschenkt und ich darf zwei Tage später unters Sofa kriechen, um die leere Schachtel zu entsorgen.
Sie essen Hafer, ich sauge die Flocken auf, die den Weg vom Beutel in die Schale nicht überstanden haben.
Schleppe ich am Vormittag zwei Kilo Trauben an, sind sie spätestens um vier weggefuttert, um fünf nach vier motzt der Erste, weil kein frisches Obst da ist.
Kippt einer die Klobürste um, bleibt sie umgekippt, bis ich mich ihrer erbarme und sie wieder aufrichte.
Ich sammle die herumliegenden Farbstifte ein, sie verteilen sie wieder in der Wohnung, ich sammle sie wieder ein, sie verteilen sie wieder, ich sammle sie wieder ein, sie verteilen sie wieder…
Sie spielen mit Marmeladefingern Klavier, ich spiele weder Klavier noch schmiere ich mir die Finger mit Marmelade voll und trotzdem putze ich die Tasten.
Ich abonniere Zeitschriften, damit sie diese lesen können und ich sie vom Fussboden aufheben darf.
Ich rede mir den Mund fusselig, weil das alles so nicht weitergehen kann. Sie starren mich verständnislos an und fragen, ob sie noch ein zweites Sandwich bekommen.
So geht das auch heute noch, obschon sie doch schon so gross sind und ich frage mich, in welcher geistigen Umnachtung ich den Vertrag unterschrieben habe, in diesem Haus ganz ohne Bezahlung den Job des Sisyphus zu machen.