Im letzten Teil hast du gelernt, dass die Auslöser für eine Futtermittelallergie das Immunsystem im Darm, bekannt als das darmassoziierte Immunsystem und die Darmschranke, also die Darmschleimhaut sind.
Falls du diesen Artikel noch nicht gelesen hast, kannst du das HIER nachholen.
Die Funktionsweise der Darmschranke ist elementar wichtig und kann durch viele verschiedene Krankheiten / Problematiken herabgesetzt werden, so z.B. eine gestörte Aufnahme von Nährstoffen, Nährstoffmangel, wiederkehrende Magen-Darm-Erkrankungen, oder auch Medikamente.
Wie kann sich eine Futtermittelallergie bemerkbar machen?
Wir haben in Teil 1 schon festgestellt, dass eine Futtermittelallergie eine immunologische Reaktion gegen bestimmte Allergene im Futtermittel darstellt. Hier unterscheidet man nun drei verschiedene Abläufe der Reaktion:
- Sofortreaktion – die Symptome treten innerhalb von Minuten auf
- Intermediärreaktion – die Symptome treten innerhalb einiger Stunden auf
- Spätreaktion – die Symptome treten erst Stunden bis Tage (manchmal sogar Wochen) später auf
Besonders bei der letzten Möglichkeit ist eine Diagnose ausgesprochen schwierig, da man natürlich nicht gleich einen Zusammenhang zwischen dem Futter und der Reaktion herstellt. Auch die Symptome selber lassen nicht gleich einen Schluss auf die Ursache zu, da es sich bei den Ursachen zunächst ebenso um andere Krankheiten handeln kann. Du erinnerst dich? Man unterscheidet zwischen einer Futtermittelintoleranz und einer Futtermittelallergie. Beides sind Futtermittelunverträglichkeiten.
Es kann sich sowohl um gastrointestinale (Verdauungstrakt) Beschwerden handeln, als auch um dermatologische (Derma = Haut) Symptome.
Symptome können sein:
- Erbrechen
- Durchfall
- Wässrig/blutig oder schleimiger Kot
- Hautausschlag (Papel/Ödembildung)
- Juckreiz
- Entzündungen
Übrigens soll bei 4 % aller Hautpatienten eine Allergie die Ursache sein. Tatsächliche Zahlen lassen sich jedoch schwer feststellen, da die Diagnose der Futtermittelallergie extrem schwierig ist. Weiterhin erschwert wird das ganze dadurch, dass viele Hunde gegen mehrere verschiedene Futtermittelkomponenten allergisch reagieren. Wenn man bedenkt, dass der Auslöser letztendlich ja nicht das Allergen (also der Stoff, auf den die Reaktion erfolgt) selber, sondern ein Ungleichgewicht im Körper ist, verwundert dieses nicht.
Was sind die Allergene?
Am häufigsten werden die Allergien durch Nahrungsproteine hervorgerufen, es kommen jedoch alle Futterkomponenten in Frage. Das niedrigste Risiko einer Allergie besteht bei Kohlenhydraten und Fetten. Häufige Allergene sind:
- Rindfleisch
- Sojaprotein
- Kuhmilch
- Weizen
- Geflügelfleisch
- Mais
Nur selten kommt es zu allergischen Reaktionen auf Zusatzstoffe im Futter, wie z.B. Farb- oder Konservierungsstoffe (was aber nicht bedeutet, dass diese gesundheitlich unbedenklich sind, erinnere dich an die Auslöser der Allergien!). Weiter können auch Reaktionen auf Milben, Hefen oder Schimmelpilze im Futter auftreten. Außerdem kann es sein, dass eine Allergie nur „saisonal“ auftritt, hier muss man schauen, was der Hund zu diesen Zeiten eventuell anderes aufnimmt.
Am Dienstag werden wir uns mit der Diagnose der Futtermittelallergie befassen. Unter anderem kommen wir dann auch zu dem spannenden Thema der Ausschlussdiät.
Ich hoffe, du bist auch dann wieder dabei …
Bis dahin wünsche ich dir einen schönen Restsonntag,
mach es gut und bleib gesund …
Herzliche Pfotengrüße
Deine Lucy
Und Anke
Hier geht es weiter mit den Diagnosemöglichkeiten