Leider konnte ich keinen Trailer auftreiben den ich hier so einfach einbauen kann. Wer sich trotzdem ein paar Ausschnitte ansehen will, kann dies hier tun.
Handlung
In einer Familie sind die Rollen eigentlich immer fest verteilt. Die Eltern kümmern sich um die Kinder und tragen auch die Verantwortung. Bei der 13-Jährigen Radost (Laura Dockhorn) und ihrem Vater Bruno (Christian Ulmen) ist aber genau umgekehrt. Bruno hat eine angeborene Intelligenzschwäche, er entwickelt sich nicht über das geistige Niveau eines 10-Jährigen hinaus. Da beiden aber trotzdem zusammenbleiben wollen, übernimmt Radost die Leitung der kleinen Familie. Dies geht auch eine Zeit lang gut, bis Radost in Pubertät kommt. Die Verantwortung für ihren Vater und das Leben einer 13-Jährigen mit den typischen Problemen wollen nicht mehr zusammenpassen und werden eine große Belastung für Radost.
Meine Meinung
Ich hatte bis gestern Abend noch nichts von „Einer wir Bruno“ gehört. Keine Trailer, keine Kritiken und Sonstiges gelesen. Aber als der Name Christian Ulmen fiel, hab ich mich gleich gefreut. Spätestens, seit „Herr Lehmann“ ist, er einer meiner Liebsten deutschen Schauspieler. Verwunderlich war es dann noch in 2 Stunden als geistig eingeschränkten Menschen zu sehen, was er aber durchaus sehr gut rüberbringt. Der Film bietet keine großen Überraschungen, hat man doch die Pubertät mit all ihren Wirren und Wegen schon in Dutzenden Coming-of-Age-Filmen gesehen. So bleibt der Verlauf der Story kein großes Geheimnis. Ein größeres Geheimnis bleibt dann doch die Geschichte hinter den Figuren, den diese wird gar nicht groß erzählt. Die verstorbene Frau und Mutter wird zwar erwähnt, aber unter welchen Umständen oder wann sie gestorben ist, darüber wird der Zuschauer im Dunkeln gelassen. Auch die Pubertät von Radost verläuft anscheinend im Schnelldurchlauf, der Geschichte hätte es sicherlich gut getan, wenn man den Erzählzeitraum auf ein paar Monate ausgedehnt hätte. Zwar kann man „Einer wie Bruno“ nicht mit „Forrest Gump“ oder „Rain Man“ vergleichen, aber für etwas Unterhaltung ist auf jeden Fall gesorgt. Aber man sollte den Film so genießen, wie er anfangs gedacht war, als Fernsehfilm. Wer sich einen guten Film über eingeschränkte Menschen ansehen will, der ist mit „Vincent will Meer“ besser beraten.
Wertung