Sylvester & Neujahr = Die Zeit der guten Wünsche

Wie ich schon in meinem Post über die Rauhnächte erwähnte, ist diese Zeit des Jahreswechsels auch die Zeit der Orakel und Hexerei. Und die Zeit, in der man Amulette (gegen Unheil) und Glücksbringer (Talismane) fertigte oder gegenseitig schenkte. Das Bekannteste dürfte wohl das Hufeisen sein. Es wird mit der offenen Seite nach oben über der Türöffnung angebracht, damit das Glück hineinfällt.
In einer Zeit, in der noch mit Pferden und Kutschen gearbeitet wurde, war es tatsächlich ein Glücksfall, ein verlorenes Hufeisen zu finden, denn das Material war wertvoll! Man konnte es wieder verkaufen oder einschmelzen und etwas anderes daraus fertigen lassen.
Die Hasenpfote, die von einem geschlachteten Kaninchen oder Hasen stammte, sollte ebenfalls Glück anziehen und Schnelligkeit und Geschicklichkeit verleihen, wenn es darum ging, dem Glück (meist dem Glück beim Spiel) hinterher zu jagen!
Das echte vierblättrige Kleeblatt in freier Natur zu finden gilt auch heute noch als Glücksfall. Es soll vor allem Geld anziehen. Heute wird der Klee leider entsprechend gezüchtet und es zählt allein noch die Geste des Schenkenden.
Der Glückspfennig - wer kennt ihn nicht? Damals noch eine stabile Währung (stabil im Sinne von goldgedeckter Währung). Wer einen solchen fand, der sollte den Pfennig nicht ausgeben und immer in seiner Geldbörse tragen, damit er noch mehr Münzen anlocken sollte.
Der Marienkäfer - Symbol der Muttergottes für Schutz - durfte nicht getötet werden, sonst würde man ein Unglück anziehen. Besonders, wenn er einem Kind zu flog, galt dieses als behütet und gesegnet.
Das Glücksschwein geht zurück auf den germanischen Glauben, in dem der Eber ein heiliges Tier war. Bis zum Mittelalter galt der Besitz eines eigenen Schweines als Wohlstand. Ein Ferkel wurde früher übrigens auch oft zu Hochzeiten verschenkt.
Den Schornsteinfeger bzw. dessen Jacke zu berühren soll Glück bringen. Tatsächlich war dieser früher so eine Art Lebensretter, denn seine Tätigkeit bewahrte das Heim vor Bränden und verstopften Kaminen.
Viele Talismane, die aus der Natur entnommen wurden und von einer Hexe (weisen Frau) hergestellt wurden, mussten zusätzlich noch geweiht werden. Dies geschah in einem kleinen Ritual. Man konnte sie je nach Wunsch herstellen lassen. Das Gleiche galt auch für Amulette (Schutzzauber). Diese beiden Gegenstände sind so alt wie die Menschheit selbst und entstanden lange vor allen Religionen und in allen Ländern dieser Erde.

Sylvester & Neujahr = Die Zeit der guten Wünsche

Meinen Lesern wünsche ich ein glückliches Neues Jahr! 


Heute sind noch Reste dieser alten Bräuche zu finden - meist in der Esoterikecke. Aber in meinen Augen zählt allein der gute Wunsch, jemandem zu Sylvester oder am Neujahrsmorgen ein "Frohes Neues Jahr" zu zurufen. Möge auch 2016 eines davon werden.

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