Summer Of Slasher: Halloween 4 - The Return Of Michael Myers (1988)

Summer Of Slasher: Halloween 4 - The Return Of Michael Myers (1988)

Summer Of Slasher: Halloween 4 - The Return Of Michael Myers (1988)
Nach der gewaltigen Explosion in Halloween II lebt der gesundheitlich schwer angeschlagene Serienkiller Michael Myers unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in einer Psychatrie in Richmond. Aus Kostengründe soll er in einer stürmischen Regennacht in eine andere Klinik verlegt werden. Doch dazu wird es nicht kommen. Myers wacht im Krankenwagen auf, ist erstaunlich vital und agil, tötet die Passanten und begibt sich auf direktem Wege nach Haddonfield um seine letzte noch lebendende Verwandte in die Hände zu bekommen. Diese bereitet sich grade auf ein schönes Halloweenfest vor...
Satte 7 Jahren verschwand Michael Myers von der Bildfläche. Das ist für ein Horror-Franchise eine verdammt lange Zeit, sollte aber nicht seine letzte längere Amtspause bleiben. Zwischen Rick Rosenthals zweiten Teil und dieser kostengünstigen Fortsetzung gab es noch einen dritten Halloween Film namens Season Of The Witch. Dieser Film spielt für unsere Abhandlungen jedoch keine Rolle, da man damals davon ausging, dass Michael Myers Geschichte sei und man keine weiteren Halloween Episoden über ihn drehen würde. Doch Halloween 3 ohne Myers und mit völlig anderer Story floppte grandios, auch wenn es kein wirklich schlechter Film ist. So belebte Produzent Moustapha Akkad die Reihe wieder. Mit Myers, aber ohne das große Interesse der großen Companys den Film im Kino rauszubringen wurde Halloween 4 zum Überraschungserfolg.
Summer Of Slasher: Halloween 4 - The Return Of Michael Myers (1988)

Über die Wertigkeit von Halloween 4 lässt sich nicht streiten. Der Film ist günstig produziert, ist geizig mit seinen Settings und besonders was die Machart des eigentlichen Streifens angeht, erkennt man, dass es sich um Massenware handelt. Halloween 4 ist also ein typischer B-Movie, aber auf keinen Fall ein schlechter. Im Gegenteil, trotz der wenig einfallsreichen Bildführung und dem Schwund an Ideen oder Kreativität, kann der Slasher unterhalten und das ist ja das wichtigste. Halloween 4 schafft es immerhin wieder Figuren einzuführen, die uns nicht völlig egal sind. Rachel, aber auch Jamie sind Charaktere, mit denen wir symathisieren. Die kleine Jamie wird dabei von keiner geringeren als unserer Lieblings-Modern-Scream-Queen Danielle Harris gespielt. Harris pflegt bis heute ein ganz besonderes Verhältnis zum Franchise, denn es sollte längst nicht ihr letzter Auftritt in der Serie werden. Die Story hält mal wieder Donald Pleasence als Dr. Sam Loomis zusammen. Der ehrwürdige Schauspieler muss jedoch ganz andere Gründe für ein Mitwirken gehabt haben als noch Ende der 70er Jahre. Denn freiwillig traue ich Pleasence diese B-Movie-Rolle nicht zu. Uns kann es egal sein, denn es ist schön, dass er wieder dabei war, auch wenn seine Rolle zu diesem Zeitpunkt ein paar sehr unfreiwillig komische Momenten mit sich brachte. In jenen Momenten wirkt Dr. Loomis selbst wie ein Psycho, der einen anderen Psycho verfolgt.
Die Story von Alan B. McElroy ist leider kaum der Rede wert. Er fügt dem Franchise inhaltlich, außer wiederholt verwirrenden Familien- und Verwandschaftsbeziehungen, nichts hinzu. Stattdessen verfolgt Halloween 4 die mittlerweile längst retable Slasherformel. Erfrischend ist anders, aber als düsterer und kleiner Horrorfilm mit unserem liebsten Maskenkiller geht das schon in Ordnung. Für mich haben sowohl Halloween 4, als auch Halloween 5 eine sujektive Bedeutung, da sie zu den ersten Horrorfilmen überhaupt gehören, die ich mir in meiner Kindheit angesehen habe. Gemessen an den noch folgenden Teilen 5 und 6, muss man auch betonen, dass The Return Of Michael Myers noch ziemlich down to earth ist, bevor man später ein immer seltsameres, übernatürlicheres Konzept entwickelte, das kaum einen Fan noch zu gefallen wusste.
Summer Of Slasher: Halloween 4 - The Return Of Michael Myers (1988)

Die großen Momente hat Halloween 4 immer dann, wenn man sich auf alte Tugenden beruft und atmosphärische Bilder und Szenen ins Spiel bringt. Das passiert gleich mehrfach als Dr. Loomis diverse Tatorte von Michael Myers betritt und die Ausmaße der puren Gewalt Myers erkennen muss. Aber auch die kargen, ländlichen Bilder in den Opening Credits untermalen perfekt die Gruselstimmung. Leider hält der Film nur selten jenes technisch doch ganz raffinierte Niveau. In den meisten Momenten wirkt der Film billig, unterdurchschnittlich gespielt und ziemlich spannungsarm. Dafür sorgt auch der Mangel an Carpenters Originalmusik, die zwar hier von Alan Howarth zumindest im Ansatz variiert wird, aber nie den Sog und die Begeisterung des klassischen Halloween-Scores erzeugen kann. Den größten Vorwurf muss sich allerdings Regisseur Dwight H. Little gefallen lassen. Seine Inszenierung von Michael Myers ist alles andere als gruselig und mystisch. Stattdessen sehen wir Myers schon viel zu früh und viel zu oft. Dann auch nicht wie früher am Bildrand oder im Hintergrund, sondern Fullframe. Aua. Auch die Ausleuchtung des Films ist alles andere als gelungen, unabhängig davon, dass sie Michael Myers Aura nicht grade betont.
So lässt sich nicht abstreiten, dass vor allem der Mangel an technischen Know-How, Ästhetik und Talent dafür sorgt, dass Halloween 4 nie zu etwas besonderem oder wertvollem wird. Alles wirkt generisch, billig, uninspiriert und desöfteren auch einfach nur schlecht. Unterhaltsam ist Halloween 4 über weite Strecken dennoch und für Fans des klassichen Slasher auch empfehlenswert. Alle anderen müssen den Film nicht gesehen haben, schon gar nicht Leute die nur Carpenters Original oder maximal die ersten beiden Filme kennen. Selbst Gorehounds kommen nicht wirklich auf ihre Kosten, der Blutzoll hält sich doch schwer in Grenzen. Was bleibt ist ein höchstens mittelmäßiger Slasher ohne jedes Highlight, der den Untergang und die Zerstörung des Franchise in Teil 5 bereits einleitet.
OT: Halloween 4 - The Return Of Michael Myers DT: Halloween 4 - Michael Myers kehrt zurück VÖ: 1988 Laufzeit: 88 Minuten FSK: 16 R: Dwight H. Little D: Donald Pleasence, Ellie Cornell, Danielle Harris
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Christian
Bildquelle: NSM Records, Tiberius Film

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