Süßes Salz aus den Salinen von Cervia

Süßes Salz aus den Salinen von Cervia

Cervia ist ein wunderschöner Badeort an der Adria und bietet mit seiner Salzindustrie nicht nur etwas für den Gaumen, sondern auch für die Gesundheit an sich. Salz wurde bereits in der Antike als „weißes Gold" bezeichnet, weil es so wertvoll wie Gold behandelt wurde. In Cervia dominiert es das gesamte Stadtbild und ist in wirklich jedem Geschäft in unterschiedlichsten Formen zu finden. In Naturkosmetik, als Bade- und Speisesalz und sogar in einer äußerst delikaten Salz-Schokolade. Selbst der berühmte Schinken aus Parma verdankt seinen speziellen Geschmack dem süßen Salz von Cervia, das auch Fisch- und sonstige Fleischgerichte zu einem unnachahmlich Genuss werden lässt. Salz prägt auch das Stadtbild - im Stadtzentrum von Cervia stehen die riesigen Salzlagerhäuser (Magazzini del Sale). Sogar ein eigenes Museum hat die Stadt dem weißen Gold gegönnt.

Der Reichtum kam mit dem Salzhandel

„Seine Majestät, das Salz" bestimmt schon seit Jahrhunderten die Geschicke der Menschen in Cervia. Die Kleinstadt (rund 25.000 Einwohner), gelegen zwischen Rimini und Ravenna verdankt ihren relativen Reichtum dem Salzhandel, dem die Stadt bereits seit Jahrhunderten nachgeht. Selbst der Papst höchstpersönlich hat, mit Blick auf die für damalige Zeiten gigantischen Einnahmen mit Argusaugen darüber gewacht, wie viel dieses besonders reinen Salzes gehandelt wird. Das Cerviasalz wird übrigens seit 2004 in der Liste der offiziellen Slow-Food-Produkte geführt.

Der Wandel der Zeiten hat freilich auch vor Cervia nicht haltgemacht - heute ist die Stadt weniger wegen der weißen Köstlichkeit und mehr wegen seiner guten Lage als beliebter Urlaubsort bekannt. Die touristischen Daten sprechen für sich selbst:

Mit diesen beeindruckenden Daten kann sich Cervia an vierter Position der beliebtesten italienischen Badeorte positionieren und liegt damit nur knapp hinter Rimini selbst. Die Kleinstadt kann mit Stolz auf durchschnittlich 650.000 Besucher pro Jahr blicken, was gemessen an der Größe der Stadt wirklich beeindruckt. Die Stadtväter sind äußerst stolz auf die Auszeichnung EMAS, die für nur für besonders saubere Strände vergeben wird. In der Romagna ist Cervia die einzige Stadt überhaupt, die eine solche Auszeichnung erhalten hat. Das spiegelt sich auch an der blauen Fahne wider, die seit 1999 ununterbrochen an den Stränden weht und besondere Sauberkeit signalisiert.

Gesund werden im modernen Thermalbad

Als das Herzstück des besonders umweltschonenden Tourismus wird der über 260 Hektar umfassende Pinienwald betrachtet, der im schönen Stadtteil Milano Marittima zu finden ist. Das, was übersetzt so viel wie „Mailand am Meer" bedeutet, beherbergt prachtvolle Jugendstil-Villen, exklusive Boutiquen, einen sehr gepflegten Golfplatz mit 27 Löchern, ein Reitzentrum, einen Segelclub, eine der berühmtesten Glamour-Diskotheken und sogar ein eigenes Schmetterlingshaus. Trotz all dieser vorzüglichen Beschäftigungsmöglichkeiten stellt das bereits 1960 eröffnete, aber dennoch bis heute sehr moderne Thermalbad das eigentliche Touristenzentrum der Gegend dar.

„Das Wasser und der Schlamm, der bei der Produktion des Cerviasalzes übrig bleibt, haben eine nachgewiesene heilende Wirkung auf den menschlichen Körper", behaupten die Einheimischen. Es hilft bei Hautkrankheiten genauso wie bei Atemwegserkrankungen. In diesem Wasser-Gemisch, auch „Aqua madre" genannt, sind Magnesium, Jod, Kalisalze und Bromide enthalten. Es kommt vor allem in den Schwimmbecken zum Einsatz, während der Schlamm, ebenfalls mit diesen Inhaltsstoffen angereichert, wird für Inhalationstherapien und Fango-Packungen verwendet.

Italien ohne köstliche Pasta? Gibt es nicht!

Was wäre der Italienurlaub ohne die kulinarischen Genüsse des Landes? Es wäre nur halb so schön. Natürlich und glücklicherweise gibt es auch in und um Cervia herum jede Menge Restaurants, in denen man den herrlichen Verlockungen der traditionellen Romagna-Pasta erliegen kann. Capelletti, handgemachte Tagliatelle und auch die überregional bekannten Trozzapreti (sogenannte Priesterwürger) werden mit „Frutti di Mare" angereicht, können aber genauso gut auch mit Fleisch vom Schwein, Kalb oder Lamm bestellt werden. Was in Cervia und überhaupt in der ganzen Region bei keiner Mahlzeit fehlen darf, ist die Piadina (warmes Fladenbrot).

In vino veritas, oder: hervorragende Weine aus der Region

Wenn die Pasta und andere kulinarische Genüsse den Gaumen streicheln, darf auch die zweite Köstlichkeit, die Italien zu kulinarischer Berühmtheit geführt hat, nicht vernachlässigt werden: rote und weiße Weine aus der Region, die immer wieder internationales Niveau erreichen. Zu den beliebten Rebsorten gehören sowohl der weiße Trebbiano als auch der rote Sangiovese. Wer es eher lieblich mag, kommt mit dem Cagnina voll auf seine Kosten. Nach dem kulinarischen Feingang kann auch noch das mit einer perfekten Akustik ausgestattete Theater besucht werden. Zu sehen gibt es überdies auch noch die nicht vollendete Kathedrale „di Santa Maria Assunta und den schwebenden Teppich, der für viele Touristen ein echter Augenöffner ist.

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