Vielfältig ist der Begriff des Roadtrips. Ich versteife mich darauf ihn dahingehend auszulegen, sehens- und fahrenswerte (laufen ist natürlich auch eine Option) abzureisen. Die erwähnten Straßen kann jeder Reisende ganz nach Wunsch selbst mit einem Mietwagen abfahren. Oder sich vor Ort einen billigen Gebrauchtwagen, inklusive einer guten KFZ-Versicherung, kaufen und dann losdüsen. Oder vielleicht ein oder mehrere Reiseunternehmen vor Ort und/oder in Deutschland anheuern und mit denen gemeinsam einen Südamerika Roadtrip ausarbeiten.
Die besten und abenteuerlichsten Straßen in Südamerika
Starten wir gleich mit einem echten Straßen-Highlight, der Death Road oder die Routa de la muerte in Bolivien: “Wohl die gefährlichste Straße Südamerikas“. Die Straße in Bolivien ist mittlerweile zu einem Mekka für Adrenalin-Junkies mutiert. Vor allem auf Fahrrädern wagen sich Abenteuerhungrige vermehrt den Todesstreifen hinunter bzw. hinauf. Eigentlich heißt die Todesstraße ja Camino a los Yungas. Der Name basiert auf der Verbindung von La Paz und der Region de Los Yungas. Den Beinamen erhielt der abenteuerliche 80 km lange Weg aufgrund der vielen tödlichen Unfälle. Im Schnitt sind es etwas mehr als 200 pro Jahr, wovon knapp 100 tödlich enden. Aber es gibt auch eine Menge zu erleben beim Befahren. Abartig steile Abhänge ohne Seitenstreifenbefestigung, die jederzeit herunterbrechen können, treiben das Adrenalin in die Blutbahn. Auf dem Weg zum höchsten Punkt auf über 4500 m über dem Meeresspiegel können Ausblicke auf eine majestätische Landschaft genossen werden.
Die Transamazonica in Brasilien
Ein Abenteuer-Straßen-Highlight ist die Transamazônica in Brasilien. Weniger wegen der spektakulären Aussicht, eher wegen der außergewöhnlichen Länge. Nahezu parallel zum Äquator verläuft die Straße von Brasilien nach Bolivien. Bislang kann allerdings nur die sogenannte Rodovia Transamazônica (Bezeichnung BR-230) befahren werden. Ausdauer und Sitzfleisch sollte mitgebracht werden, bevor die Amazonasstraße angegangen wird.
Südamerika Roadtrip
Carretera Austral in Chile
Während die Transamazônica sich von Ost nach West oder umgekehrt windet, schlängelt sich die Carretera Austral entlang des Pazifik und der Anden von Nord nach Süd. Dabei wird vornehmlich der südliche Teil Chiles auf der Ruta CH-7 befahren, wie die offizielle Straßenbezeichnung ist. Start oder Ankunft sind jeweils in Puerto Montt oder in Villa O’Higgins. Es geht durch die Weiten Patagoniens. Passiert werden dabei die Städte Chaitén, Coyhaique, Puerto Ingeniero Ibáñez, Chile Chico, Cochrane und ein paar andere. Die Strecke ist noch nicht ganz fertig, doch jetzt schon ein beliebtes Ziel von Bikern, die sich etwas zutrauen und denen die Einsamkeit sowie eine bizarre Naturlandschaft und ein raues Klima nichts anhaben.
Trans-Chaco Highway in Paraquay
Eine echte Abenteuerstrasse in Südamerika ist die Trans-Chaco, die in ihrem Heimatland Paraguay aber eher als Ruta Nacional 9 oder Ruta Nacional Número 9 „Dr. Carlos Antonio López“ bekannt ist. Nicht unbedingt sehr aufregend ist das Landschaftsbild, das die 771 km lange Straße durchquert. Dafür aber wird jeder Motorrad- oder Autofahrer auf der Strecke von Asunción an die paraguayisch/bolivianische Grenze im Chaco mächtig durchgeschüttelt. Die alte Blattfederung an manchen Fahrzeugen ist gar nicht mal so schlecht. Ein paar Fotos hier.
Argentinien Roadtrip
Die berühmte Ruta 40 in Argentinien
Wer mal Argentinien von oben nach unten oder unten nach oben komplett auf einer einzigen Straße durchqueren will, nimmt die Routa 40. Durch, über und entlang des mächtigen Andenmassivs führt die Strecke über zig-tausend Kilometer. Von sauheiß bis a…schkalt wird so ziemlich jedes Klima dabei passiert. Und hoch geht es auch. So hoch, dass die Höhenkrankheit schon mal auftreten kann. Dafür wird jeder, der sie nimmt, mit unvergleichlichen Landschaftsbildern belohnt.
Wie schon eingangs erwähnt, lassen sich die Routas auf vielfältige Art und Weise bewerkstelligen. Unterstützung bei der Routenplanung bieten zahlreiche Anbieter vor Ort oder auch zu Hause. Es lohnt sich vor dem Start auf einer der genannten Pisten doch schon mal ein paar Infos bei anderen Abenteurern über die jeweiligen Straßenzugstände einzuholen.