Wird subventioniert, führt dies erzwungenermaßen zu einer Überschussproduktion. Diese Überschüsse drücken auf dem Weltmarkt die Preise (vgl. Jeppesen 2009). Bestes Beispiel, für das Propagieren eines freien Marktes und gleichzeitiges Subventionieren in Milliardenhöhe sowie das Errichten von Zollbarrieren, ist die USA. Die Böden in den USA sind für den Baumwollanbau nicht unbedingt geeignet. Hierfür gäbe es andere Länder, deren Böden besser geeignet wären, wie beispielsweise Afrika. (vgl. Orsenna 2007, S. 98). Insgesamt wird der Baumwollanbau in den USA mit ca. 3-4 Mrd. USD (d.s. ca. 3,2 Mrd. EUR) subventioniert (vgl. Linard 2003). Das ist oft mehr, als die gesamte Ernte auf dem Weltmarkt einbringt (vgl. Jeppesen 2009). Von den Subventionen in den USA gehen 75 % davon an nur 10 % der Großproduzenten. Mit dieser künstlichen Aufrechterhaltung einer unrentablen Produktion, zerstört die USA die Weltmarktpreise für Baumwolle und fördert Betriebe, die es auf Grund ihrer Größe gar nicht notwendig hätten. Experten haben errechnet, dass der Weltmarktkurs zwischen 5 und 17 % anstiege, würde die USA die Subventionierungen abschaffen (vgl. Orsenna 2007, S. 74-77 u. 98).
Aber nicht nur die USA subventioniert den Baumwollanbau. In Europa werden jährlich allein ca. 700 Mio. USD (d.s. ca. 570 Mio. EUR) nur an Spanien und Griechenland ausbezahlt (vgl. Linard 2003). Auch in der EU erhalten 2 % der Großbetriebe 25 % der Gelder, wohingegen 60 % der kleinsten Landwirte nur einen Anteil von 10 % an den gesamten Subventionen hat (vgl. Jeppesen 2009).
In China wird der Baumwollanbau mit ca. 1 Mrd. USD (d.s. 0,8 Mrd. EUR) jährlich gefördert. Auch in der Türkei, Ägypten, Mexiko und Brasilien fließen Fördergelder. Die afrikanischen Staaten stehen dem hilflos gegenüber. Von ihnen hat kein Land das nötige Geld, die Baumwollbauern zu unterstützen. Zudem ist ihnen eine Subventionierung durch die Auflagen des IWF und der Weltbank verboten (vgl. Linard 2003).
„Das ist kein Liberalismus! Sie selbst betreiben Protektionismus und verlangen von uns Liberalismus“, sagt Francis Kologo (Sofi tex Burkina Faso) im Film Let’s make Money. „Das ist mit zweierlei Maß gemessen! Das ist wie ein Fußballspiel, bei dem Mannschaft A die besten Schuhe trägt und auch mit der Hand spielen darf, während Mannschaft B – die Afrikaner – kleine Länder wie wir, bloßfüßig spielen müssen!“ (Let’s make Money 2009).