Liberalisierung versus Protektionismus

Liberalisierung versus Protektionismus

Auch für die Industriestaaten hatte die Liberalisierung auf Grund des ungleichen Standortwettbewerbs zahlreiche Negativfolgen. Anfänglich wurde versucht, sich vor der Konkurrenz aus Billiglohnländern zu schützen. 1974 trat das MFA (Multi-Faser-Abkommen) in Kraft, da die Textilimporte aus Billiglohnländern rasch und unkontrolliert anstiegen. Mittels Quotenregelungen sollte die heimische Industrie vor Billigmitbewerbern geschützt werden. Im Jahr 1994 wurde aus dem MFA das ATC (Agreement on Textiles and Clothing). Dieses neue Weltabkommen hatte den Abbau der Quoten innerhalb von 10 Jahren zum Ziel. Am 1. Januar 2005 wurden, auf Grund von Protesten europäischer Länder, die Quoten neu definiert und bis Ende 2008 für gültig befunden. So wurde die komplette Liberalisierung zwar verzögert, nicht jedoch verhindert. Einzig die europäischen und amerikanischen Handelsunternehmen profitieren vom sukzessiven Quotenabbau und nutzen die Umstände für Preisdumping (vgl. Burckhardt 2006, S. 8). Mit der Abschaffung der Quotenregelung verstärkte sich der internationale Preisdruck auf viele Entwicklungsländer nochmals zusätzlich. China konnte Exporte zwar steigern, dafür mussten beispielsweise im südlichen Afrika zahlreiche Fabriken geschlossen werden. Dies hat eine Abwärtsspirale zur Folge. Sozial ungeschützte Arbeit, sinkende Reallöhne und Unterdrückung gewerkschaftlicher Organisationen sind Beispiele der Auswirkungen davon (vgl. Kloos 2009, S. 7).

Die einen drängen auf Liberalisierung, die anderen fürchten sie. Das ist wohl auch der Grund, warum viele Lobbyisten in den Industrienationen mittels Protektionismus ihre Unternehmen am Leben erhalten wollen. Wenn es um die ungerechte Behandlung von Entwicklungsländern in der T&B-Industrie geht, kommen unter anderem auch die Subventionen in Milliardenhöhe für den Anbau von Baumwolle zur Sprache.



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