Süß? Ja gerne – aber nicht flüssig

Süße Getränke sind beliebt und das nicht nur bei Kindern. Da unser Gehirn den Zucker liebt und uns hormonell für dessen Konsum belohnt, fühlen wir uns einfach gut, wenn etwas Süßes in unserem Mund zergeht. Nun zergehen Getränke ja nicht, sie schwappe einfach über die Zunge drüber. Der Reiz ist kurz und wer belohnt werden will, wiederholt ihn und wiederholt ihn. Längst hat die Lebensmittelindustrie bemerkt, wie sehr sie uns mit ihrem billigen, zugesetzten Zucker angefixt hat und schraubt die Dosis solange in die Höhe, bis es dem Gewinn abträglich wird.

40 Teelöffel pro Tag, soviel Zucker würden die meisten von uns niemals in Kristallform in sich hinein löffeln. Doch genau diese Menge an zugesetztem Zucker nimmt der durchschnittliche Amerikaner am Tag zu sich, wie dieser Artikel in den deutschen Wirtschaftsnachrichten behauptet. Credit Suisse geht von 17 Teelöffeln in unseren Breiten aus, aber auch das ist mehr als die zwei Stück Würfelzucker, die ich als Kind in meinen Hagebuttentee geworfen habe, damit er richtig gut schmeckt.

Flüssige Desserts (und nichts anderes sind die Softdrinks ja im Grund) haben den Nachteil, dass sie nicht satt machen. Dass sie den Durst nicht stillen, kommt noch dazu. Trotzdem geben wir schon den Babys zugesetzten Zucker in den Kindertees und sorgen dafür, dass sie danach immer nach mehr gieren. Die Dreh-und-Drink-Fläschchen, der Sirup, dem nur noch eine Spur Wasser zugegossen wird, die abgepackten Fruchtsäfte, die mehr billigen Industriefruchtzucker enthalten als Traubenzucker. Das Resultat? Traubenzucker macht satt, Fruchtzucker weniger, da er den Insulinspiegel nicht so sehr beeinflusst.

Also auf Light Drinks umsteigen? Süßstoff statt Zucker? Seltsamerweise (und hier fehlt die Erklärung im Artikel völlig, leider) führen Light Drinks noch stärker in die Diabetes-Falle, triggern die genetische Neigung, ohne die keine Diabetes zustande käme. Weshalb? Als Laie kann man nur vermuten. Vielleicht mag es der Körper nicht, an der Nase herum geführt zu werden. Süßer Geschmack, dem die chemische Komponente fehlt, um die Belohnung auszulösen führt unter Umständen dazu, dass er nach mehr “echter” Süße verlangt und im Nu ist die Tagesdosis noch höher.

Der Körper ist ein Wunderwerk und kann sich sehr gut und rasch umstellen. Das habe ich bemerkt, als ich auf einmal keine Kaffeemilch mehr vertrug. Also nur mit Zucker, das war nicht so gut im Geschmack, da fehlte das Fett der Milch als Geschmacksverstärker. Somit bin ich auf schwarzen Kaffee umgestiegen. Ich liebe Süßes nach wie vor und deshalb wird zum schwarzen Kaffee etwas Süßes gegessen.  Meist eine Früchteschale mit Yoghurt, Erdmandel und Honig. Honig mag ich mittlerweile lieber als Haushaltszucker, aber in den Kaffee würde ich ihn nie gießen. Ein Löffel Honigyoghurt und ein Schluck schwarzer Kafee dazu und die Süße des Yoghurts noch auf der Zunge wirkt der schwarze Kaffee weniger bitter und mehr belebend. Der Kaffee nach dem Mittagessen wich einer Tasse grünem Tee, viel weniger bitter und sehr dankbar für einen Keks oder zwei als Beigabe.

Frisch gepresst sind Fruchtsäfte für mich noch immer ein Genuss. Da ich Kohlensäure nicht mag, auch weil sie meinem Hals und meiner Stimme nicht gut tut, bin ich auch nicht empfänglich für die Geschmacksreize von Limonaden und Cola. Schon mal die Kohlensäure verpuffen lassen, um das zu schmecken, was man wirklich für sein Geld bekommt? Eine lahm und lasch und leer schmeckende Flüssigkeit.

Da investiere ich meine schwer verdienten Euros lieber in die Zutaten für selbstgebackenen Kuchen.  Ist süß, kann gekaut und geschluckt werden und schmeckt prima zu grünem Tee und auch zu schwarzem Kaffee.


wallpaper-1019588
Ninja to Koroshiya no Futarigurashi: Manga erhält eine Anime-Adaption
wallpaper-1019588
[Manga] H.P. Lovecrafts Der leuchtende Trapezoeder
wallpaper-1019588
Gemüsebeet in Mai: Diese 10 Gemüse kannst du jetzt pflanzen
wallpaper-1019588
Faszination Las Vegas – Tipps und Reiseempfehlungen