Die Kosten. Ist das wirklich das einzige Argument gegen Stuttgart 21? Wenn ja, könnte ich es nachvollziehen und die Proteste akzeptieren. Aber wenn ich mir die Pläne ansehe, kann ich auch verstehen, was von politischer und industrieller Seite (vor allem seitens der Bahn) gewollt ist, und warum es um- und letztlich wohl auch durchgesetzt werden muss. Wohl fühle ich mich mit den Fakten, die geschaffen und täglich bekräftigt werden, nicht. Und doch…
Der „Wegfall der Geschäftsgrundlage„, der in einem erkennbar nicht von einem Juristen (sondern vom allumfassend gebildeten und eifrigen Kommentator zu schlicht allem, Heribert Prantl) verfassten Kommentar in der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende als Argument für ein Bürgerbegehren beziehungsweise für Nachverhandlungen angeführt ist, geht dagegen weit an der Realität vorbei. Was ist denn weggefallen? Das Gelände? Der Bedarf? Die Bahn? Stuttgart? Erkennbar nicht. Eher das Verständnis der Bürger – kein Wunder nach mehr als 15 Jahren, was fast einer ganzen Generation entspricht! Und so reißt den Mund auf, haut in die Tasten und schürt das Feuer, wer auch immer sich dazu berufen fühlt. Auch ganz ohne Ahnung.