Studie: Weltweite Zeitungsauflagen folgen der Sonne

Der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien, WAN-IFRA, hat mit der Studie „World Press Trends 2011“ die weltweite Zeitungsbranche unter die Lupe genommen. Mitte Oktober wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Tatsächlich steht Japan mit einer durchschnittlich verkauften Zeitungsauflage von 461 000 Exemplaren auf Platz 1, gefolgt von Österreich mit einer durchschnittlichen Auflage von 162 000 Exemplaren pro Titel. Auch beim Zeitungskonsum ist Japan vorne mit dabei: 92 Prozent der Bevölkerung lesen eine Tageszeitung, höher ist nur noch die Quote in Island mit 96 Prozent. Dann folgen Norwegen, Schweden und die Schweiz (82 Prozent) sowie Finnland und Hongkong (80 Prozent). Die Anzahl der Zeitungstitel stieg global betrachtet 2010 gegenüber dem Vorjahr um 200 auf 14 853 Exemplare. Die tägliche Auflage ging jedoch um ca. 2 Prozent von 528 Mio. auf 519 Mio. verkaufte Exemplare zurück. Der Rückgang der weltweiten Tagespresse wird allerdings mit Leserzuwächsen bei den digitalen Zeitungen mehr als kompensiert. Gedruckte Ausgaben werden weiterhin gekauft, aber nicht mehr so regelmäßig.

Bei der Entwicklung der Auflagen gibt es natürlich große regionale Unterschiede: Sie stiegen im Asien-Pazifik-Raum in den letzten fünf Jahren um 16 Prozent. Auch in Lateinamerika ist ein Anstieg zu verzeichnen, von 4,5 Prozent. Im Gegensatz dazu steht ein Auflagenverlust in Westeuropa mit 11,8 Prozent bzw. 10 Prozent in Ost- und Mitteleuropa. Der stärkste Rückgang wurde in Nordamerika mit 17 Prozent registriert. Der Verbandschef zieht ein bildhaftes Resümee: „Die Zeitungsauflagen sind wie die Sonne. Sie steigen weiterhin im Osten und sinken im Westen.“

Meines Erachtens kommt leider die Nennung von Gründen zu kurz, warum weltweit die gedruckte Tagespresse nicht mehr so kontinuierlich gekauft wird. Dass Leser ihr Zeitungsabonnement kündigen und im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und aus Kostengründen auf das Internet oder mobile Dienste ausweichen, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Entwicklung könnte darüber hinaus auch demografische Gründe haben: Mit dem Rückgang der älteren Generation fallen potenzielle Abo-Zeitungsleser weg und für die jüngere Bevölkerung ist es keine Selbstverständlichkeit mehr – es bieten sich ihnen andere Möglichkeiten zur regelmäßigen Informationsbeschaffung. Eine Rolle spielen auch wirtschaftliche Situationen: aufgrund zunehmender Armut in Deutschland oder weltweit können sich manche Leute eine Zeitung einfach nicht mehr leisten.

Mehr über „World Press Trends“ gibt es hier


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