Stress – was tun?

Stress – was tun?
Foto: © Dagmar Hiller

Negativen Stress, genannt ‘Distress’, kennen wir wahrscheinlich alle.
Nur kaum jemand gibt zu, dass er ihn hat.
Nein, nein, höre ich in der Praxis immer wieder, ich habe keinen Stress. Als ob das eine widerliche, hässlich machende Alterserscheinung wäre, eine bemitleidenswerte Schwäche. Oder eine Fehlbildung des Organismus? Oder vielleicht auch ein ansteckender Geburtsfehler? Was für ein Quatsch das alles! Das man unter Stress leidet darf man ruhig sagen, auch dem Vorgesetzten, dem Partner und den Menschen mit denen man zu tun hat.
Stress ist nichts verwerfliches, sondern einfach nur Arbeits – oder auch Lebensüberlastung. Zu viel von sich gefordert bei letzterem, sich überfordert mit den hohen Ansprüchen an sich selbst.
In der Zeit in der wir leben, bleibt Stress nicht aus. Alles schnell, alles schon gestern fertig gehabt was heute in Auftrag gegeben wurde, Arbeit für zwei und dann gleich doppelt so viel und es wäre sowieso kaum zu schaffen für einen. Zeit? Ruhe? Gelassenheit? Fremdwörter! Und wenn man das alles nicht schafft – schliesslich möchte man es ja besonders gut machen – ist das keine Unfähigkeit. Diese Denke findet nämlich immer nur im eigenen Kopf statt.
Es ist schlichtweg die Überlastung, die Stress erzeugt. Und dafür muss man sich ganz gewiss nicht schämen. Andauernder Stress führt zu  Gesundheitsstörungen, das ist bekannt.
Es gibt kaum ein Lebewesen, dass nicht schon einmal einen extremen Stresszustand erlebt hat. Früher nannte man diesen Zustand anders: extreme Anspannung. Mir gefällt das Wort besser, da es genau den Zustand beschreibt in dem man sich befindet. Genau diese Anspannung lässt dich nachts nicht mehr schlafen. Bremst oder steigert den Appetit. Lässt dich nachts mit den Zähnen knirschen und Tags den Kiefer zusammenbeissen. Macht zittrig, nervös und lässt dich unkonzentriert sein. Als Ergebnis machst du Fehler. Um diese zu beheben brauchst du zusätzliche Zeit – die du nicht hast. Ergo… noch mehr Stress!
Diese Zustände liessen sich endlos weiter auflisten, es gibt so viele Sympthome von Stressreaktionen.
Nur, was dagegen tun?
Es gibt leider keine allein glücklich machende Lösung. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten zu lernen Stress gar nicht erst zuzulassen.
Ich habe es gelernt und was ich gelernt habe, kannst du auch lernen. Nicht schwierig, aber mühsam. Du brauchst Geduld und Ausdauer – mit dir selbst ;-)
Ich habe mir beides erarbeitet, in der langen Zeit meiner Ausbildung. Nur mit innerer Gelassenheit fliesst Heilenergie, also musste ich diese tiefe Ruhe zuerst einmal lernen, so angespannt wie ich immer war. Und heute kann ich die Heilenergie abrufen, egal wie angespannt und aggressiv die Situation um mich herum ist. Denn in mir selber ist Ruhe und Gelassenheit, dauerhaft.
Die Ausbildung Grundstufe1 ist übrigens auch ein Gelassenheitstraining, nicht nur Ausbildungsgrundlage für angehende Heiler.
Man kann das lernen über Meditationstechniken und Atemübungen, über lange einsame, kontemplative Spaziergänge, über das lernen sich wirklich und ehrlich wahrzunehmen. Sich zugestehen können, dass man nicht wirklich perfekt ist und niemals sein kann, über sich zu lächeln wenn man mal wieder in sein altes Muster schlüpft, und und und…
lange dauerte es bei mir, diese Tiefe zu bekommen und ich arbeite weiterhin daran. Jeden Tag üben, das geht ja gut in meiner Berufung. Denn täglich lerne ich neue, andere Situationen kennen von denen ich gefordert werde. Die ich gelassen annehmen kann. So, wie du es auch lernen kannst, hab Vertrauen zu dir, du kannst es.
So, nun habe ich genug von negativem Stress geschrieben.
Es gibt auch  positiven Stress, den nennt man ‘Eustress’. Der ist auch jedem bekannt. Nein? ich denke schon ;-)
Warst du schon mal verliebt? Wenn dein Herz flattert wenn du ihn/ sie siehst, wenn dein Knie zu Gummi werden wenn das Telefon klingelt und er/ sie ruft an…
Siehst du, das ist positiver Stress.
Künstler haben ihn vor ihrem Auftritt, Redner vor ihrem Vortrag, usw. Was man dagegen tun kann? Nichts. Im Gegenteil, lebe und liebe ihn. Dieser Stress dauert immer nur einen kurzen Moment, er baut dich auf und hinterlässt keine bleibenden Schäden…


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