Straub, Isabella: Wer hier schief

Straub, Isabella: Wer hier schief Klappentext:

Philipp Kuhn schluckt Refluxtabletten und verkauft Sicherheitstüren. Er ist nicht unzufrieden, aber glücklich ist er auch nicht. Bis er überraschend die Chance bekommt auf das richtige Leben. Es heißt Myriam. Und Kuhn macht ernst, opfert alles. Die Frau, den Job, alle Sicherheiten. Doch es kommt anders. Myriam verschwindet im Gewühl der Stadt. Und je länger die Suche andauert, desto weiter scheint Kuhn sich zu entfernen, nicht nur von Myriam, auch von sich selbst. Wer hier schlief ist eine moderne Odyssee, bei der Kuhn alles aufs Spiel setzen muss: seine Liebe, seine Gesundheit, seine Existenz.
Kuhn sucht Myriam in der ganzen Stadt. Am Pirandelloplatz, ihrem Treffpunkt, verpasst er sie nur knapp, dann wird sie von einer Demo verschluckt. An ihrem Arbeitsplatz im Hotel ist sie nicht zu finden. In ihrer Wohnung wohnt gar eine andere Frau. Während er versucht herauszubekommen, was mit ihr passiert ist, lebt er auf der Straße, übernachtet im Fitnessstudio. Sein Magen wird von Krämpfen geplagt, sein Geld geht zur Neige, die ganze Stadt ist ein Alptraum. Doch er entdeckt auch etwas Neues: ein Gespür für das Leben. Wer hier schlief erzählt davon, was man gewinnt, wenn man alles verliert.

Straub, Isabella: Wer hier schief Meinung:

Eine moderne Odyssee? Das klingt doch vielversprechend. Und umso neugieriger ging ich an diesen Roman heran. Schnell lernte ich Kuhn kennen, der zu Beginn des Romans von seiner Frau vor die Tür gesetzt wurde. Viel ist ihm nicht geblieben, nur ein Bild begleitet ihn auf der Suche nach der Frau, wegen der er alles verloren hat: Myriam. Doch Myriam ist unauffindbar. In ihrer Wohnung wohnt nun jemand anderes und auf ihrem Handy ist sie nicht erreichbar. Ohne Wohnung und Job treibt Kuhn durch Berlin und wird dadurch gezwungen, sich mit sich und seinem Leben auseinanderzusetzen.

Isabella Straub hat es mir leicht gemacht, in ihren Roman hineinzufinden. In angenehmer, einnehmender Erzählweise führt sie ihre Leser durch die Straßen von Berlin und zeichnet ein Bild über einen Mann, der zum ersten Mal in seinem Leben gezwungen ist, sich anzustrengen und mit sich selber auseinanderzusetzen. Denn bisher ist Philipp Kuhn alles eher zugefallen. Seine Arbeit ergab sich durch die Heirat mit seiner Frau, die Veranwortung für die Mutter hat doch immer irgendwie seine Schwester übernommen und überhaupt hat sein Vater ja eher durch Abwesenheit geglänzt.

Die Figur des Philipp Kuhn hat mir wirklich gut gefallen, spiegelt sie doch so viele Facetten unserer heutigen Generation wieder und oft genug findet man sich in ihm, seinen Gedanken oder seinem Verhalten wieder.

Zwar kommt die Geschichte nicht ganz ohne ein paar Längen aus, dafür aber ist sie wirklich schön und erfrischend erzählt. Isabella Straub zeichnet ein interessantes Bild über Berlin und hat eine interessante, immer wieder aktuelle Geschichte konstruiert.

Fazit:

Wer hier schlief ist eine schön umgesetzte, immer wieder aktuelle Geschichte über das Leben, Verantwortungen und Perspektiven. Zwar haben sich ein paar Längen in die Geschichte eingefunden, doch die einnehmende Erzählweise gleicht diese immer wieder aus.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten. Straub, Isabella: Wer hier schief Preis

Gebunden: 20,00 Euro

Verlag: Blumenbar
ISBN: 978-3-351-05042-9
Seitenzahl: 304

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

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