Von stotternden Königen und Kindern
Zwar ist der Oscar-prämierte Film „The King’s Speech“ unterdessen schon ein paar Jahre alt, doch die wahre Geschichte von Albert, dem Prinz von York, der 1936 zu König George dem VI wurde, behandelt ein wichtiges Tabuthema, das in zahlreichen Familien aktuell ist: Das Stottern. Auch eines unserer Kinder war kurz davon betroffen.
Tabuthema Stottern von Vorurteilen befreien
In „King’s Speech“ muss sich Albert nach der Abdankung seines älteren Bruders auf die Rolle als künftiger König vorbereiten. Diese Aufgabe fällt ihm sehr schwer, da er seit seiner Jugend extrem stottert und deshalb Reden vor Publikum ein wahrer Alptraum für ihn sind. Dieser grandiose Film bringt das Tabuthema Stottern zur Diskussion und hilft, den gestörten Redefluss bei Kindern und Erwachsenen von Vorurteilen und falschen Behauptungen zu befreien. Wenn ihr den Film noch nicht gesehen habt, so empfehlen wir euch, dies bei Gelegenheit nachzuholen.
Stottern: Mögliche Ursachen
Doch wie kommt es dazu, dass Kinder oder Erwachsene stottern? Die Ursachen des Stotterns sind nicht vollständig erforscht. Erklärungen wie „Kinder denken schneller als sie sprechen“ oder „Kinder sind eben nervös und wollen mit Stottern die Aufmerksamkeit auf sich ziehen“ treffen gemäss Logopäden nicht zu. Wissenschaftler vermuten, dass der gestörte Redefluss auf Funktionsstörungen im Gehirn zurückgeht.
Stottern: Nicht nur Kinder sind betroffen
In der Schweiz sind gegen 80‘000 Personen vom Stottern betroffen. Beim Stottern wird der Redefluss in Form von Blockaden, Wiederholungen oder Dehnungen gestört. Stottern wird häufig von übermässiger Anstrengung beim Sprechen begleitet, was sich in Form von Verkrampfung oder Zuckungen von Kopf, Armen oder Oberkörper äussert.
Buben stottern häufiger
In den meisten Fällen tritt das Stottern bei Kindern ohne besonderen Anlass im Alter zwischen zwei und fünf Jahren. Zuvor haben die betroffenen Kinder meistens eine Zeitlang flüssig gesprochen. Fünf Prozent aller Kinder entwickeln in diesem Alter ein so genanntes Entwicklungsstottern. Das ist meist kein Grund zur Besorgnis. Vier von diesen fünf Kindern verlieren das Stottern bis zur Pubertät wieder und sprechen flüssig, ohne dass ärztliche Hilfe nötig wird. Bei Mädchen ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Stottern verschwindet, um einiges grösser.
Damit das Stottern nicht chronisch wird
Bei Unsicherheiten ist eine logopädische Abklärung bei einer Fachperson sinnvoll. Je rascher ein Stottern, das chronisch werden könnte, behandelt wird, desto grösser ist die Chance, dass es wieder weg geht. Mit Hilfe von spielerischen Übungen soll das Kind vor allem wieder Freude am Sprechen bekommen und dabei positive Erlebnisse haben.
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