STOP – Ich würde niemals…

STOP – ich würde niemals…

Ich hatte mir letztens ein paar Sachen durch den Kopf gehen lassen. Ich stand wieder mal in einer scheinbar endlosen Blechlawine irgendwo auf der Autobahn und das Beobachten von Menschen, die genauso wie ich die Gefangenen des stockenden Verkehrs waren, wurde mir mit der Zeit etwas langweilig. Immer die gleichen Bilder: Ein Mann, der wild gestikulierend telefoniert, eine Frau, die mal auf die Straße schaut, mal auf ihr Handy, als hätte sie auf ein Heiratsantrag per SMS gewartet, ein gelangweiltes Kind, das nichts macht bis auf dämliche Grimasen.

Toll, dachte ich mir, zündete eine Zigarette an, wartete geduldig auf das Ende dieses Elends und eigentlich spürte ich im Kopf eine angenehme Leere, doch dann sah ich SIE. SIE war eine Frau im mittleren Alter mit einer dicken Brille und einer Frisur, deren Farbe ich zum Verrecken nicht identifizieren konnte. Blau, Lila, Rosa…keine Ahnung, schrecklich! Auf der Hutablage des dunklen Skoda schlief eine ziemlich große Katze und mein Körper zuckte. Ich bin weit davon entfernt zu behaupten, ich mag keine Katzen, denn dies wäre gelogen…ich hasse sie!

Ich liebe Hunde über alles. Kleine, große, alle. Ich habe keine Angst vor Hunden und behaupte sogar einen guten Draht zu diesen Tieren zu haben, denn ich habe mich schon oft mit ihnen beschäftigt und wurde niemals schief angeguckt, geschweige denn angegriffen. Nicht mal von diesen, deren Zähne noch mit Blut des letzten Opfers beschmiert sind und so groß sind als wären sie ein Pony. Ist doch ein Zeichen dafür, dass sie mich auch mögen oder? Aber Katzen? Nein! Ich halte diese Tiere für fies und unberechenbar. Ich hatte mal eine gestreichelt und als das Biest keine Lust mehr auf Zuneigung hatte, dann scheuerte sie mir ohne Vorwarnung eine in die Fresse. Die Spuren waren lange sichtbar. Ein anderes Mal lag eine Katze neben mir, schlief, sprang auf einmal auf und zeigte mir die Zähne. Ich meine, wofür? Ich hatte ihr nichts getan! Nur weil das Vieh einen Alptraum hatte war ich der Schuldige, oder was? Den Anblick von der teuflisch verzehrten Fresse und den Zähnen werde ich nie vergessen. Allein die Vorstellung, dass die Bestie mir einfach mal so ins Gesicht springen würde, lässt meine Schließmuskeln schwächer werden! Kurz zusammengefasst…ich würde niemals eine Katze zu Hause haben wollen. Diese Tiere mögen mich nicht und vice versa. Auch wenn kleine Katzen sooooo süß sind und einen anschauen als wären sie aus Zucker. Nein, danke! In dem Moment fing ich an zu überlegen, was ich sonst…außer einer Katze ein warmes Zuhause zu geben…niemals machen würde:

Bei der Geburt eines Kindes dabei sein

STOP – Ich würde niemals…

Auch wenn die Kerle oft großmäulig behaupten, sie würden gerne die Geburt eigenes Kindes miterleben, sage ich mit aller Deutlichkeit…ICH NICHT! Was kann an diesem Erlebnis so unvergesslich sein? Die eigene Frau, die so aussieht, als wäre sie durch den Reißwolf gefallen? Das kleine Kind, das mit aller Kraft versucht, durch ein viel zu kleines Loch auf die Welt zu kommen? Das Geschrei, die Hektik? Nein, danke! Einige meiner Bekannten kündigten groß an, dabei sein zu wollen und sind entweder noch davor abgehauen oder wurden von einer Krankenschwester vor die Tür gebracht! Und es sind keine Weicheier im alltäglichen Leben! Die Geburt des eigenes Kindes ist sicherlich ein wunderbares Erlebnis, aber ich müsste nicht dabei sein, dafür bin ich zu schwach und gebe das hier gerne offen zu! Diejenigen, die das Ganze noch filmen, wissen wahrscheinlich auch nicht, wofür sie die Aufnahmen machen, oder? Wann soll der Film geschaut werden? Bei Weihnachtsessen im Familienkreis, oder was? Schwachsinn! Also liebe, zukünftige Mama meines Kindes…sorry, bin solange draußen!

Einen Hund zum Einschläfern bringen

STOP – Ich würde niemals…

Ich hätte das nie im Leben fertig gebracht einen Hund zum Tierarzt zu bringen mit der Gewissheit, gleich gibt es eine Spritze und die ehrlichen, treuen Augen gehen für immer zu! Ich musste miterleben, wie ein Bekannter seinen Schäferhund einschläfern musste. Ich hing sehr an dem Tier und allein der Gedanke, dass es bald den letzten Atemzug macht, zerfetze mich in Stücke. Zu Hause, mit einem Glas Whisky in der Hand, starrte ich eine große Wanduhr an, denn ich wusste, ca. 17:00 Uhr sollte es geschehen. LECK MICH AM ARSCH! Es ist fünf Jahre her und es tut bis jetzt noch weh! Es steht definitiv fest! Ich habe zu wenig Eier im Sack für derartiges Erlebnis!

Betrug in der Beziehung oder Freundschaft

Viele sind in der Lage einen Seitensprung oder Verrat in der Freundschaft zu verzeihen….ich nicht! Ich kann mir nicht vorstellen, neben einer Frau zu liegen, die noch vor kurzem in einem fremden Bett von einem anderen Mann angefasst wurde. Ebenso wenig stelle ich mir vor, unter diesen Umständen das kaputte Vertrauen wieder aufzubauen. Was würde mir persönlich die Vergebung bringen? Nichts. Ich würde sie kontrollieren, permanent unterstellen, den Fehler wieder begangen zu haben und schließlich käme das Unausweichliche….der verspätete Arschtritt. Wenn Frau zu spät kommt will ich davon ausgehen, dass sie im Stau steht! Wenn sie nicht an das Telefon rangeht, will ich denken, dass sie das im Moment nicht kann und wenn sie auf die Idee kommt, sich plötzlich etwas mehr parfümieren zu wollen, dann nur für sich selbst oder für mich…nach einem Seitensprung wäre ich in diesen Fällen wahrscheinlich wahnsinnig geworden, da ich vermutet hätte, dass sie wieder in ein fremdes Bett hüpft und ich, Depp, warte auf sie zu Hause und kaue an den Fingernägel aus Angst, sie geht wieder fremd! Diesen Stress brauche ich nicht. Weg! Arschtritt bekommen auch die Bekannten, die mich hintergehen. Ich kann falsche Menschen nicht anlächeln und spüre den Drang deren verlogene Gesichter anzuspucken. Bevor das kommt, dann lieber mit hohem Bogen zum Teufel schicken! Loyalität und Vertrauen sind für Beziehung oder Bekanntschaft von enormer Bedeutung. Wenn eine(r) meint, das auf's Spiel zu setzten, bitte schön. Ohne mich!


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