Stolz und Vorurteile

552183_web_R_by_birgitH_pixelio.deIch habe mal wieder gelesen. Ich weiß, es gibt Menschen die zweifeln daran, dass ich das kann. So wie es aussieht reime ich öfters. Es gibt auch Menschen, die denken, das mit dem Schreiben beherrsche ich wahrscheinlich auch nicht, aber zu meinem Vorteil ist Papier geduldig und Internetseiten billig. Ich lenke schon wieder ab. Also: was habe ich da gelesen? Jane Austin und wie der Titel da oben es sagt: Stolz und Vorurteil natürlich. Alles andere wäre glaube ich ein Verbrechen, nicht mit Stolz und Vorurteil anzufangen. Und bis ich es gelesen hatte, dachte ich, ich sei ein Fan. Aber das ist nicht so ganz wahr, wie ich erkennen musste. Ich hatte bestimmt schon mal erwähnt, dass ich mehr so der Literatur-Drive-In-Nutzer bin. Sorry mir ist jetzt keine andere Metapher für Verfilmungen eingefallen. Immer, wenn ich Shakespeare erwähne vergesse ich nicht zu erwähnen, dass ich sicher nicht in derselben Liga spiele.

Stolz und Vorurteil ist spitze. Trotz meiner tiefliegenden, romantischen Ader, die wahrscheinlich tiefer vergraben ist, als die meisten Ölvorkommnisse kriege ich Gänsehaut, wenn ich mir die Verfilmungen ansehe. Aber Stolz und Vorurteil ist halt Stolz und Vorurteil, nicht Jane Austin. Leider hat Jane Austin auch Mansfield Park im Programm und was noch viel schlimmer ist Northanger Abbey. Da war ich enttäuscht. Ich weiß: nicht immer kann man ins Schwarze treffen – das tut mir auch leid für sie- aber es ist wirklich nicht schön. Ok, vielleicht bin ich doch ein Fan. Sagen wir mal: es liegt an den Verfilmungen. Die Schauspieler und Regisseure sind schuld- so jetzt geht es mir besser. Colin Firth konnte bestimmt nicht überall mitspielen.

Ne doch: ich bin ein Fan. Was ich noch viel lieber mag ist Überredung. Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass die Protagonistin mit ihren 27 Jahren die besten Tage schon hinter sich hat. Aber nichtsdestotrotz, da ist Madame Austin gnädig und gönnt ihr noch eine Chance. Das lässt mich hoffen, mit meinen 35 Lenzen bin ich nicht nur Fallobst sondern schon vertrocknet. Ich wollte jetzt nichts von Trockenpflaumen schreiben- wäre zu ordinär. Nee, Spaß bei Seite. Ihre Protagonistinnen sind schon recht stark. Natürlich ist es, aus meiner Perspektive betrachtet, selbstverständlich. Auch wenn ich die Verbrennungen von BH’s nicht live miterlebt habe, so profitiere ich von einer Selbstverständlichkeit an Selbstbestimmung bei Frauen. Und da ist es einfach, das als gegeben anzusehen. In anderen Zeiten ist es sicher was Anderes. Aber was teilweise Männer zu anderen Zeiten aus Frauen machen. Oh Gott. Als ich mir die angebliche romantische Verfilmung von Anna Karenina angesehen habe, mich gruselt es immer noch. Da hatte ich Alpträume, wie kann man das nur machen? Da entscheidet sie sich für die Liebe- gegen ihren Ehemann und wird geachtet bis sie sich das Leben nimmt. Wo soll das bitteschön romantisch sein? Was ist die Moral von der Geschichte? Bleibe in deinem Käfig, anderes darfst du nicht. Oder war das der Versuch zu zeigen, man könnte auch aufhören, wenn es am schönsten ist. So schön fand ich es zum Schluss nicht.

Nee, das ist schon bei Madame Austin besser. Wobei ich an einzelnen Stellen schmunzeln musste. Ich weiß es nicht. ich lese die Jungfrau in ihrer Geschichte raus. So ganz revolutionär ist es dann doch nicht. Vielleicht hat sie auch nur das geschrieben, was sie schon kannte. Ich bin die letzte die ihr das übel nimmt. Schließlich mache ich ja auch nichts anderes. Und auch die ironische Darstellung von Szenen, Charakteren und Orten, wie auch immer – das kam mir bekannt vor. Und bis zur Seite X war das auch sicher unterhaltsam. Und irgendwann drängte sich mir der Verdacht auf, dass Ironie eine unterhaltsames Stilmittel ist, aber sie auch den Nachteil hat, dass sie auch langweilig werden kann. Und das hat mir geholfen, was über mich selbst und meinen eigenen Schreibstil zu lernen. Alleine deshalb hat es sich gelohnt Stolz und Vorurteil zu lesen. Man kriegt auch beim Lesen eine Gänsehaut, wobei ich zugeben muss, dass es in den Filmen besser nachwirkt, da es unseren Vorstellungen heutzutage angepasst ist. Davon mal abgesehen, dass sie das in dem Kapitel, wo alles vorbei ist und sie sich gekriegt haben und so, sie es versaut indem sie Mr. Darcy darüber ausfragen lässt wann, wie und wieso er sich in Elisabeth verliebte. Und das kennen wir doch alle, das würden wir immer gerne von denen wissen. Aber wir fragen nicht, wie trauen uns nicht und das ist gut so. Aber das wissen wir nur wenn wir Erfahrungen haben, mit dem anderen Geschlecht. Und trotzdem würde ich gerne wissen, wie sie heute schreiben würde.

(Foto: birgitH / pixelio.de)


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