Nachdem wir vor einigen Monaten unseren Flug nach Sockholm gebucht hatten, kam von Freunden und Familie immer wieder die gleiche Frage: „Ist es da im Dezember nicht viel zu kalt?”. Nein, ist es nicht. In Stockholm war es zum Zeitpunkt unserer Reise genauso kalt wie in Deutschland. Wer also überlegt, ob er der Hauptstadt Schwedens mal einen Besuch im Winter abstatten soll, dem kann ich nur sagen: Ja, macht es! Aus dem einfachen Grund, dass Stockholm im Winter einfach nur wunderschön ist. Die ganze Stadt, vor allem die Altstadt (Gamla stan), ist hübsch beleuchtet. Man freut sich sogar richtig darauf, dass es bereits ab 15 Uhr anfängt zu dämmern. Dann zeigt sich die Stadt von ihrer schönsten Seite.
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Die Anreise gestaltete sich problemlos. Vom Flughafen (Arlanda) sind wir mit dem Arlanda-Express in die Stadt hineingefahren. Bereits in 20 Minuten ist man da. Meines Wissens nach kann man auch mit der U-Bahn dorthin gelangen, doch das dauert etwas länger. Dafür ist die Fahrt günstiger zu erhalten. Da wir aber vorab bei einem 2-für-1-Angebot zugeschlagen hatten, konnten wir uns den Luxus des Arlanda-Expresses leisten, ohne großartig mehr auszugeben.© alexentdecktdiewelt.wordpress.com
Die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit hatte sich im Vorfeld ein wenig schwierig gestaltet. Zum einen ist Stockholm auch in der Wwintersaison nicht gerade günstig und zum anderen bieten viele Hotels etc. häufig Zimmer ohne Fenster an. Mmh, so ganz ohne Fenster sollte es dann doch nicht sein, dann doch lieber etwas mehr Geld ausgeben, dachten wir uns. Letztendlich haben wir im Bed & Breakfast von Stefan in Södermalm übernachtet. Kann ich bis auf ein paar kleine Abzüge in der B-Note nur empfehlen. Die U-Bahnstation liegt gleich nebenan, die Altstadt ist nur 2 Haltetstellen entfernt, bis zum Hauptbahnhof sind es drei. Praktischerweise haben wir uns auch direkt das Frühstück dazugebucht und haben es nicht bereut. Es fällt wirklich reichlich aus, sodass wir uns sogar noch Brötchen für den Abend schmieren konnten.Was haben wir neben Gamla stan besichtigt? Da wäre zum Beispiel das Freilichtmuseum Skansen, das einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Neben alten schwedischen Hütten und Häusern aus den letzten Jahren und Jahrhunderten können dort zahlreiche Tiere (Elche, Bären, Wölfe, …) in großläufigen Gehegen in Augenschein genommen werden. Auch das Aquarium ist einen Besuch Wert. Nur leider sind die Lebensräume der kleineren Tiere ein wenig eingeschränkter. Unter der Woche (der Monat Dezember hat bestimmt auch dazu beigetragen) war es in Skansen angenehm leer. Im Sommer grünt und blüht es dort bestimmt sehr schön.
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Ganz in der Nähe befindet sich auch das Flickorna Helin Voltaure, ein süßes Café, in dem es leckere Zimtschnecken gibt (laut Monsieur Watson soll auch der Chai latte ganz toll gewesen sein). Auch die Kuchen sahen zum Anbeißen aus. Wir konnten gerade noch wiederstehen und haben uns nur jeweils eine Zimtschnecke gegönnt, denn wir hatten bereits am Vortag gesündigt und haben uns einen Berg an verschiedenen Schokoladenleckereien im Laden Karammelaffären (oder so ähnlich) gekauft. Davon haben wir noch die restlichen 4 Tage genascht.
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Auf dem Rückweg, quasi direkt um die Ecke, befindet sich das Vasamuseum. Natürlich haben wir diesem auch einen Besuch abgestattet und haben uns das berühmt-berüchtige Schiff angeschaut, das bei seiner Jungfernfahrt bereits nach wenigen Metern gesunken ist. Solch ein Schiff ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wenn ich schon einmal in Stockholm bin, wollte ich mir das riesige Bauwerk aus Holz auch einmal live ansehen. Schade nur, dass es recht Dunkel in dem Museum ist, aber ich denke, das hat seine Gründe.
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Drottningholm, das königliche Schloss, konnten wir jetzt im Winter nur von außen besichtigen. Daher weiß ich nicht, ob auch innen ein Besuch lohnt. Daher sind wir einfach noch ein bisschen durch den Park geschlendert (der im Sommer bestimmt sehr schön ist) und haben uns den chinesischen Pavillion angeschaut. Das Schloss liegt ein wenig außerhalb, ist aber dennoch gut mit Bus und Bahn zu erreichen — wie eigentlich alles in Stockholm!
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Die einzige Führung, die wir mitgemacht haben, wir die durch das Stadhuset. Ansonsten wären wir da auch gar nicht reingekommen ;-). Die Führung war zwar auf Englisch, aber keine Angst, alles war leicht zu verstehen. So kamen wir in den Genuss, uns die Räume anzusehen, wo nur wenige Tage später das Festessen für die Nobelpreisträger stattfinden sollte, und uns interessante Hintergrundgeschichten anzuhören. Die Führung kann ich nur empfehlen. An dem Tag hat sogar die Sonne geschienen und der Innenhof wurde in atemberaubendes Licht getaucht.
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Da wir im Besitz der Stockholm Card waren (aufgrund der hohen Fahrticketpreise lohnt sie sich wirklich), sind wir auch noch mit dem SkyView gefahren. In einer Kugel gleitet man die Globen Arena hoch, in der sonst Konzerte, Eishockeyspiele und Ähnliches stattfinden. Das kann man in seinem Stockholmurlaub machen, muss man aber nicht unbedingt. Vielleicht lohnt sich das Ganze eher, wenn man noch eine Zeitlücke füllen möchte. Ansonsten ist die Fahrt unspektakulärer als sie von außen aussieht. Hätte ich die Card nicht gehabt, hätte ich nicht extra Eintritt dafür bezahlt. Der königliche Palast in der Alstadt, in dem man u. a. Gästezimmer und Orden bestaunen kann, ist ganz nett, aber nicht überragend. Dafür haben wir zufällig, als wir rausgegangen sind, die Wachablösung mitbekommen. Das war mal etwas, das man nicht alle Tage sieht.
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Am vorletzten Tag haben wir eine Schiffstour mitgemacht, die in 2,5 Stunden rund um die Schären gefahren ist. Gleichzeitig wurde ein riesiges Julbord-Büffet (typisches schwedische Weihnachtsessen) serviert. Die Auswahl war wirklich reichlich, hauptsächlich Hering und andere Fischsorten. Da ich Fisch leider nicht so gerne mag, habe ich mich hauptsächlich an die Käseplatte, die unterschiedlichen Salate und dünngeschnittenen Fleischhäppchen gehalten. Mit großer Vorfreude habe ich mich anschließend auf die verschiedenen Dessertvariationen gestürzt und wurde nicht enttäuscht. Lecker, lecker kann ich nur sagen. Die Tour war wirklich sehr schön. So konnte ich zum Abschluss noch ein paar Winkel von Stockholm entdecken, die ich vielleicht sonst nicht zu Gesicht bekommen hätte…
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