Welchen Stellenwert hat Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft?
Wird nur noch Business und Kommerz gefördert?
Entwicklungen in Hamburg in der Kritik
Vor einigen Tagen haben Initiativen, Institutionen und Vereine von Künstlern in Hamburg, gemeinsam einen offenen Brief an den ersten Bürgermeister verfasst, um auf die desaströse Verteilung der öffentlicher Mittel im Bereich der Kultur hinzuweisen.
Millionen der sogenannten Kultur- und Tourismustaxe werden an die Hamburg Tourismus GmbH ausgeschüttet. Außerdem wird der wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Hafengeburtstag, der schon von sich aus Millionen abwirft, zusätzlich von diesem Geld gefördert, sowie Businessreisen privater Investoren. Kunst- und Kulturschaffende der Stadt gehen nahezu leer aus.
Besonders im Wissen, dass einige Bezirke der Stadt, wie Hamburg-Eimsbüttel, schon den kulturellen Notstand ausgerufen haben, da Künstler und Kunstinstitutionen in der Freien Hansestadt nicht mehr finanziell überleben können, ist die Verteilung von öffentlichen Kulturmitteln zur zusätzlichen Bezuschussung wirtschaftlich starker Unternehmen nicht zu verstehen. Tarnt sich auf diese Weise eine geheime Wirtschaftsförderung? Zugleich ist zu beobachten, wie auch Forschung und Lehre immer stärker von wirtschaftlichen Interessen gesteuert werden. Das Streben der Ökonomie, derartigen Einfluss auf alle Gesellschaftsbereiche zu nehmen, ist eine höchst problematische Entwicklung. Die “Koalition der Freien” Künstler mit den Aktionsgemeinschaften Westwerk e.V., AfdK e.V., art but fair Deutschland e.V., Festival 150% Made in Hamburg, FRISE mit Künstlerhaus Hamburg e.V., Abbildungszentrum e.V, Gängeviertel e.V., Frappant e.V.,BBK Hamburg und der Verband aktuelle Musik e.V. fordern vom Hamburger Bürgermeister Scholz (SPD), die Akzente für Förderungen zu überdenken.
Den offenen Brief der Künstler an Hamburgs Stadtoberhaupt zu diesem Thema mit den Forderungen und Argumentationen kann man hier lesen und zusätzlich mit seiner Unterschrift unterstützen. Weitere Informationen sind außerdem hier im Newsletter der Koalition der Freien regelmäßig erhältlich.
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