Steven Spielberg, 2002: „Minority Report“

Kleine Spinnen-Suchroboter durchforsten ein leer stehendes Haus. Ihr Ziel: Chief John Anderton, eigentlich selbst im Dienste der PreCrime Organisation in Washington D. C. des Jahres 2054. Diese kleinen Spinnen agieren äußerst effektiv und werden den gesuchten Mann auch aufspüren, nur um ihn mit Elektroschocks zu malträtieren. John Anderton ist auf der Flucht, weil er einen Mord begehen wird, das er nicht glaubt, begehen zu werden. Darum geht es in Steven Spielbergs 2002er Sci-Fi Minority Report: um das Vorhersagen und Vorbeugen von Verbrechen.

Minority Report basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Philip K. Dick, selbst ein bekannter Name des literarischen Sci-Fi Genres. Seine Geschichten wurden zahlreich in Filmen umgesetzt: Blade Runner, Total Recall, A Scanner Darkly oder Paycheck – um nur einige wenige zu nennen.

Der Film ist eine Kombination aus Tech Noir/Science Fiction und Whodunit/Krimi-Thriller. Spielberg arbeitete hier zum ersten Mal mit Tom Cruise zusammen (später noch ein weiteres Mal in Krieg der Welten). Dieser darf den gejagten John Anderton spielen, der sich auf der Flucht vor Colin Farrell befindet. Die beiden pflegen eine Beziehung wie einst Harrison Ford in Auf der Flucht mit Tommy Lee Jones. Neben diesen beiden Akteuren spielen Max von Sydow, Samantha Morton, Neal McDonaugh und Tim Blake Nelson.

Steven Spielberg, 2002: „Minority Report“

Minority Report

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Samantha Morton als Precog Agatha, die die Zukunft voraussagen kann.

Sie alle schlagen sich durch eine gar nicht so finstere Zukunft, in der die PreCrime Polizeieinheit Menschen verhaften kann, bevor sie ein Verbrechen begehen. Dabei geht es vor allem darum, Morde zu verhindern. Dann aber gerät ein PreCrime Cop selbst ins Visier und fängt an, das Vorgehen zu hinterfragen. Dabei stößt er auf eine Möglichkeit, das PreCrime System auszutricksen. Das wiederum stellt natürlich die Moral der gesamten Sache in Frage.

Wie bereits mit seinem Film A. I. Künstliche Intelligenz ergründet Spielberg in seinem intelligenten Action Sci-Fi-Streifen die gottgleichen Wünsche des Menschen. Während er sich in A. I. noch der Erschaffung von Leben widmete, nimmt er sich hier nun der Kontrolle und Überwachung an.

Das Leben eines Menschen unterliegt damit quasi einer ständigen Überwachung, damit er jah nur Gutes tut. Schlimme Dinge sollen verhindert werden, bevor sie überhaupt geschehen sind. Rechtsprechung und Verurteilung vor der Tat – damit stellt sich der Mensch bei Spielberg einmal mehr über das Leben.

Steven Spielberg, 2002: „Minority Report“

Minority Report

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Tom Cruise in „Minority Report“

Hierin verwickelt wirkt Tom Cruise fast wie eine Marionette, die in der Gegenwart gegen die Zukunft kämpft, aber in seinen Erinnerungen an die Vergangenheit lebt. Er lässt sich von Spielbergs Regie durch die Handlung tragen, hat aber auch einen wundervoll ausgearbeiteten Charakter von ihm zum spielen bekommen. Cruise darf sich hier durch ein Sci-Fi Spektakel – was es an manchen Stellen deutlich ist – schlagen, bei dem allerdings die Story und die Charaktere im Vordergrund stehen, während die großartig platzierten Effekte nur im Hintergrund dem Film seine Atmosphäre verleihen.

Spielberg hat es geschafft, zwei Sci-Fi Welten zu vereinen, die nur selten miteinander harmonieren (Neill Blomkamp hat es in Elysium nur versucht): der saubere Weiß-Look, der die utopische Zukunft wie ein Apple-Produkt wirken lässt und die verschmutzte Dystopie, die die Großstädte wie Orte des Zusammenbruchs erscheinen lässt.

Man kann über Minority Report recht einfach sagen, dass es sich um einen Film mit fast perfekter Regie, mit einem ausgeklügelten Drehbuch und fantastisch agierenden Darstellern und Darstellerinnen handelt. Dabei darf man allerdings niemals vergessen, dass auch die Schnitte, die Musik, die Ausstattung und das Timing des Storytellings (vor allem für die Krimi-Aspekte der Geschichte) unfassbar gut sind.


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