Steven Spielberg, 1984: „Indiana Jones und der Tempel des Todes“

Zweiter Auftritt für Indiana Jones durch Regisseur Steven Spielberg. Was hierbei oftmals vergessen wird: Indiana Jones und der Tempel des Todes ist ein Prequel zu Jäger des verlorenen Schatzes und spielt dementsprechend vor den Ereignissen des ersten Films. Für seinen zweiten Film hat es der Abenteuer-Archäologe dieses Mal auch namentlich in den Filmtitel geschafft. Dafür fehlen leider die Nazi-Schurken und Karen Allen, die durch Kate Capshaw in einer furchtbar hysterischen Rolle ersetzt wurde.

In dem 1984er Film verschlägt es Indiana Jones (Harrison Ford) nach Indien, wo ein kleines Dorf darauf hofft, dass er ihnen einen heiligen Stein zurückbringen kann, der von einem diabolischen Kult gestohlen wurde, der die Göttin Kali anbetet und sich in den Katakomben eines uralten Tempels versteckt.

Man muss Tempel des Todes nicht verteufeln, aber es wird schon deutlich, wie schwach dieser zweite Teil gegenüber seines Vorgängers und auch Nachfolgers ist. Die Geschwindigkeit, in der dieses Indy-Abenteuer erzählt wird, hat drastisch zugenommen. Man gönnt Harrison Ford und uns als Zuschauern kaum eine Verschnaufpause. Es geht immer voran, es wird nie Halt gemacht, es gibt einfach keine Ruhemomente. Darunter leidet natürlich die Story, die mehr aus Action-Abenteuer-Momenten zusammen gebaut wurde, als dass man Zeit darauf verwenden würde, irgendeine der Figuren genauer zu charakterisieren.

Indiana Jones und der Tempel des Todes

Kate Capshaw als Willie und Harrison Ford als Indy in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“

Dadurch bekommen wir Kate Capshaw in der furchtbaren Rolle von Willie Scott zu sehen, die sich vor allem dadurch auszeichnet, unentwegt und am laufenden Band durch ihr Geschrei und Gezeter zu nerven. Wenn in Jäger des verlorenen Schatzes noch Marion als starke Frau gleichberechtigt an Indys Seite auftreten konnte, so geht man hier in die komplett andere Richtung. Willie ist ein hysterisches Püppchen, das nur durch ein langgezogenes “Indiiiiiiiiiiiiiiiiiiie” ihre ständigen Hilfegesuche zum Ausdruck bringen darf.

Und es fehlen die Nazis. Aber nicht, weil sie Nazis sind und immer gut als Schurken funktionieren. Vielmehr geht es darum, dass sowohl in Jäger des verlorenen Schatzes als auch später in Der letzte Kreuzzug die Bedrohung allgegenwärtig war. Die Nazis werden in ihren jeweiligen Indy-Abenteuern von Anfang an zum Einsatz gebracht, während sich der Kali-Kult in Tempel des Todes erst recht spät zu erkennen gibt, wodurch die Bösewichte zugleich an Überzeugungskraft und Intensität verlieren.

Indiana Jones und der Tempel des Todes

Der böse Kali-Kult will Indy ans Herz

Natürlich ist das alles kein Vergleich zum späteren Königreich des Kristallschädels. Indiana Jones und der Tempel des Todes hat immer noch einen hervorragenden Harrison Ford parat, der mit seinem Charme, mit seiner ganzen Art und Weise den Film locker auf seinen Schultern trägt und uns in jeder dieser hektischen Minuten mit Willie-Geschrei zu unterhalten weiß. Außerdem bekommt er Hilfe von Jonathan Ke Quan als Shorty, der wiederum eine ziemlich gute Ergänzung im Abenteuer-Team von Indiana Jones abgibt.

Indiana Jones und der Tempel des Todes leidet ein wenig darunter, dass die Story eine schlichte “wir gehen in den Dungeon und kämpfen gegen einen Kult”-Handlung ist und nicht die komplexen Hin- und Hergeschichten des Vorgängers und Nachfolgers bietet. Trotzdem fühlt sich das ganze noch verdammt gut nach Indiana Jones an und hat seinen festen Platz in der Indy-Trilogie (denn den vierten Teil möchte man partout nicht mitzählen) verdient.


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