Auch wenn es sich hierbei um ein Tabuthema handelt, finde ich es doch wichtig, dass man darüber spricht oder zumindest einmal darüber nachdenkt – vielleicht auch, weil man Hilfe bei der Trauerbewältigung benötigt.
Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer schwer, doch Eltern, die sich von ihrem eigenen Kind verabschieden müssen, fällt dies besonders schwer. Gerade da von der Natur eigentlich eine andere Reihenfolge vorgesehen ist, leiden Eltern sehr darunter, wenn das eigene Kind verstirbt. Dabei spielt es selbstredend keine Rolle, ob dies durch einen Unfall, durch Krankheit oder einen anderen Unglücksfall geschieht.
Um den Verlust eines Kindes verarbeiten zu können, ist Trauerarbeit besonders wichtig, denn häufig zieht der Verlust eines Kindes auch den Verlust der bisherigen Zukunftspläne nach sich und belastet die gesamte Familie extrem.
Sternenkinder – der Erinnerung Raum geben
Wenn Kinder sehr jung versterben oder Eltern ein Kind durch Fehl- oder Totgeburt verlieren, so ist die Trauerarbeit immer sehr schwierig.
Sternenkinder – Himmel -Pixabay
Wichtig ist es für Eltern sich ausgiebig mit dem Verlust auseinanderzusetzen und die wenige Zeit die sie mit ihrem Kind verleben konnten immer im Gedächtnis und im Herzen zu halten. Wichtig ist es hierbei die positiven Momente und Gefühle in den Fokus zu stellen.
Hierbei hilft der Begriff Sternenkinder, der Kinder bezeichnet die ihren Eltern sehr jung genommen wurden und so nur wenig Zeit mit ihnen verbringen konnten. Der Begriff ist deshalb passend, da diese Kinder dauerhaft das Leben ihrer Eltern und Familien prägen – dies nach der Trauerarbeit auch positiv.
Sternenkinder bleiben Teil einer Familie
So schmerzlich der Verlust auch sein mag, so ist es doch wichtig, die Erinnerung am Leben zu halten und die Sternenkinder als Teil des eigenen Lebens zu sehen. Es ist wichtig zu lernen mit Trauer und dem Schmerz des Verlustes umzugehen und zu lernen diese Gefühle loszulassen.
Sternenkinder – Friedhof – Pixabay
Dies bedeutet aber nicht das eigene Kind zu vergessen, sondern vielmehr an die schönen Erinnerungen in den Fokus zu stellen und dankbar zu sein für die Zeit, die gemeinsam verlebt werden konnte.
Schuldgefühle und Vorwürfe sind fehl am Platz
Der Verlust des eigenen Kindes ist für viele Betroffene ein so einschneidendes Erlebnis, dass häufig nach den Gründen für den Verlust gesucht wird. Neben Trauer und Schmerz leiden viele Betroffene auch aufgrund von Selbstvorwürfen.
Sich selbst eine Mitschuld am Tod des eigenen Kindes zu geben, obwohl dies völlig unbegründet ist, stürzt Betroffene häufig in eine anhaltende Verzweiflung bis hin zu schweren Depressionen. Wichtig ist es, dass sich Familienmitglieder gegenseitig Halt geben und gemeinsam lernen, mit der neuen Situation umzugehen.
Gezielter Austausch von Betroffenen in Selbsthilfegruppen und online
Ein wichtiger Schritt für Eltern von Sternenkindern ist der Austausch mit anderen Betroffenen. In vielen Städten finden sich Selbsthilfegruppen, die sich regelmäßig zum Austausch treffen.
Sternenkinder – Pixabay
Für Eltern von Sternenkindern ist dies wichtig, um festzustellen, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind und sie auch kein Einzelschicksal erleiden, sondern es ganz viele Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen machen mussten.
Ein weiteres Hilfsmittel zur Trauerbewältigung kann es sein, eine virtuelle Gedenkstätte im Internet zu schaffen. Seiten wie Gedenkseiten.de stellen hierfür die notwendige Plattform zur Verfügung.
Dies eignet sich auch sehr gut für Eltern, die ihr Kind nicht beerdigen konnten und so eine Gedenkstätte schaffen können, die immer wieder besucht werden kann.
Vielen betroffenen Eltern ist es auch ein wichtiges Bedürfnis die Erinnerung lebendig zu halten und sich auch mit außenstehenden über die eigenen Erfahrungen in speziellen Foren zu sprechen. Gerade die Anonymität des Internets macht es vielen Betroffenen leichter sich zu öffnen, als im direkten Gespräch mit Bekannten und Angehörigen.