Bild: mietkoch.at
Ich wurde neulich und kurzfristig in der Küche eingeteilt. Eigentlich bin ich ja im Service tätig, aber wenn’s brennt springt man natürlich auch mal bei den „Göttern in weiß“ ein. Selbst Schuld, habe ja Küche und Service gelernt. Egal! Jedenfalls war ich dann mal eben 3 Wochen in der Küche. Und das nach vielen Jahren der Küchenabstinenz. Naja, sagen wir so, man konnte vielleicht erahnen dass ich schon mal gekocht haben könnte, aber wenn ich mich so zurück erinnere an diese drei Wochen… Lassen wir dies lieber
Auch Wust, die Gäste haben ihr Essen bekommen, und Beschwerden gab’s auch keine. Folglich kann es ja dann nicht ganz schlecht gewesen sein. Überraschend schnell kam ich in den klassischen Küchenablauf wieder rein, und den Zwiebel hackte ich nach wenigen Tagen wie jeder Koch auch. Ich muss zugeben, dass es zwar mal ganz nett war nicht an der Front zu sein, aber es hat schon auch seine Gründe warum ich nach der Lehre im Service blieb.
Aber um das geht’s jetzt in diesem Beitrag auch nicht. Sondern es geht um den ewigen „Krieg“ zwischen Küche und Service, zwischen Gut & Böse wenn man es so sehen will. Als ich in der Küche war, wurde mir eigentlich erst wieder bewusst, was es heißt den ganzen Tag in der Küche zu stehen, welcher Aufwand zu betreiben ist um für die Gäste vernünftige Speisen zu erzeugen. Ich muss gestehen dass es wirklich ein wenig vergessen habe, obwohl ich es eigentlich wissen müsste. Für was macht man denn sonst eine Doppellehre. Sicher nicht weil man scharf darauf ist 4 Jahre lang kaum was zu verdienen.
Nun bin ich ja endlich wieder in meinem heißgeliebten Service, endlich wieder an der Front, endlich mal wieder direkter Gästekontakt.
Stellungswechsel
Aber mir ist auch aufgefallen, dass ich jetzt schon wieder komplett, oder zumindest einwenig, anders arbeite als zuvor. Ich hab schon wieder etwas mehr Bewusstsein was jede Abteilung leisten muss. Also mir hat es richtig gut getan. Und daher möchte ich es auch jedem empfehlen. Solche Abteilungswechsel sind jetzt zwar nichts Neues, aber sie sollten wirklich praktiziert werden. Es muss ja nicht für drei Wochen sein, aber zumindest einmal eine Woche um den Alltag des Kollegenteams wieder kennen zu lernen. Auch wenn man selbst eh eine Doppellehre machte, wie ich, aber es ändern sich sehr viele Sachen, und das auch sehr schnell. Für das Küchenteam ist es im Service sehr interessant, weil die dann sehen, welche Anforderungen der Gast einem Servicemitglied stellt, und für den Service ist eine Zeit in der Küche interessant weil die dann sehen, welchen Druck die Küche täglich hat.
Es hatte für mich auch einen weiteren Vorteil, einen noch viel wichtigeren. Es fällt mir nun auch um ein vielfaches leichter Fehler im Team zu erkennen, und somit natürlich auch entsprechend zu reagieren. Dies hilft dem Qualitätsmanagement sowie auch dem gesamten Betriebsklima! Das liegt einfach daran, dass man gewisse Dinge besser und verständlicher erklären kann.
Ein Versuch ist es alle mal Wert. Also los geht’s. Tauscht die Rollen