Stell dir vor, die Welt wird zerstört und keiner kümmert sich drum
Posted by Marlene on Dezember 30, 2014 · 1 Kommentar
Dieser Post fällt unter die Kategorie ”Philosophisches zum Jahresausklang”. Der Auslöser: Der Film ”Interstellar”, den ich nun auch endlich einmal gesehen habe. Im Film hat die Menschheit die Erde schon so kaputtgespielt, dass als einziger Ausweg eine Flucht ins Weltall bleibt. In Wirklichkeit ist es noch nicht ganz so schlimm, aber wer weiss eigentlich mit Sicherheit, dass es noch eine Umkehr gibt?
Die Erde stirbt nicht, sondern die Menschheit
Leider habe ich vergessen, in welchem Blog ich diesen Spruch zuletzt gelesen habe, aber wahr ist er. Treten wir gedanklich einmal einen Schritt zurück und schauen auf unser eigenes Handeln und das unserer Gesellschaft, dann fällt uns das Groteske, das Verrückte daran auf.
Während (fast) allen inzwischen klar ist, dass fossile Ressourcen zur Neige gehen und sich die grosse Mehrheit der Klimaforscher einig ist, dass durch den Klimawandel dramatische Folgen auf die Menschheit zukommen, interessiert uns das im Alltag kaum. Im Prinzip ist es höchst unklar, ob unsere Kinder einmal in ebensolchem Wohlstand leben werden können wie wir, aber trotzdem leben wir ihnen masslosen Konsum und Ressourcenverbrauch vor.
Mag denn niemand unsere Zukunft retten?
Natürlich ist es immer wichtig an den persönlich nächsten Schritt im Leben zu denken, aber wenn in naher Zukunft so drastische Einschnitte drohen könnten, sollten wir vielleicht auch existentieller denken und handeln – und zum Beispiel die Zukunft unserer Kinder retten…
Wir könnten zur Abwechslung doch einmal die Zukunft unserer Kinder retten.
Natürlich sind kleine Schritte wie bewusster Konsum, politischer Protest und kleine Verhaltensänderungen im Alltag ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber immerhin ein Tropfen und je mehr davon, desto besser. Es gibt schon viele positive Entwicklungen hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft, Gesellschaft, Konsum. Aber eben im Schneckentempo, während uns die Zeit davonläuft. Die Verantwortung liegt hier bei den Industrienationen, denn die Entwicklungsländer kämpfen mit dringenden, existentiellen Bedrohungen.
Erst die Ungleichheit, dann die Umwelt
Nach langer Zeit, in der ich nur auf die Umwelt fixiert war, habe ich inzwischen eingesehen, dass wir – möglichst weltweit und möglichst schnell – Armut und Ungleichheit beseitigen und Bildung schaffen müssen. Dann reguliert sich die globale Bevölkerungszahl von ganz alleine (Frauenbildung ist die beste Verhütungsmethode!) und sobald die Leute über ein gesichertes Einkommen und Bildung verfügen, beginnen (die meisten) sich auch Gedanken über eine langfristige Sicherung ihres Lebensraums zu machen. Die wirklich unmoralischen, ”bösen” Kräfte sehe ich bei profitgierigen und viel zu mächtigen Unternehmen, die am Leid anderer (mit Nahrungsmittelspekulation, Privatisierung von existentiellen Dingen wie Wasser und Patenten auf Saatgut, Medikamente, Pflanzen und Tiere) verdienen wollen. – Und Politikern, die ihrem Job als Vertreter des Volkes nicht gerecht werden (Stichwort: TTIP, CETA und seit neustem TISA, usw.usf.).
Deshalb finde ich es wichtig, neben den guten tagtäglichen Kleinigkeiten auch das grosse Ganze im Auge zu behalten und politisches Engagement zu zeigen, wo es geht. Am einfachsten geht das, indem man an Wahlen, Demos und Unterschriftaktionen teilnimmt, sich in NGOs engagiert oder einfach nur hin und wieder einen kleinen Betrag für diejenigen spendet, die idealistisch ihr ganzes persönliches Herzblut in den Kampf gegen Armut, für die Umwelt, und so weiter stecken.
Von der Meinung ”Was ich mache, nützt doch eh nichts” halte ich nichts. Was meint ihr, wie sind wir als Einzelne am effektivsten?
Gute Denkanstösse zur Thematik gibt es z.B. auch in den Blogs green hat hacking und Unsinn jäten im Gedanken-Gärtchen sowie in ganz ähnlicher Form schon mal bei uns