The Rock schmettert Triple H durch das Kommentatorenpult.
Wenn der Ritter aus dem All gegen die Zahnfee antritt, dann muss das irgendetwas mit dem neuesten WWE Game zu tun haben. Hier können Legenden wie Hulk Hogan (Der Ritter aus dem All, 1991) und Dwayne The Rock Johnson (Die Zahnfee, 2010) im Ring gegeneinander gestellt werden, wie einst im fast realen Wrestlingring des Großereignisses Wrestlemania 18. Viel hat sich nicht verändert seit WWE ’13, obgleich das Entwicklerstudio THQ die Rechte an 2k Games abgetreten haben, die nun ihren Wrestling-Einstand WWE 2k14 geben dürfen.
Das erledigen sie in konsequenter Weiterführung der Produktlinie, mit einigen Erneuerungen und Ergänzungen, aber fernab einer Neuausrichtung des Spiel- und Spaßprinzips. Immer noch funktioniert das Muskelspiel der blanken Körper als nettes Alltagsintermezzo – schnell die Konsole angeschmissen, einem Rivalen den Arsch versohlt und weiter geht’s in der Realität. Das ist das Schöne an einem jedem WWE Spiel, es wird für ausreichend Langzeitmotivation gesorgt, aber eben auch für diese kurzen Spieleinheiten. Das geht hier ebenso wie in den Games zuvor, keine Veränderung der Steuerung oder irgendeines Spielprinzips, hier wird der Linie treu geblieben. Das heißt für hohe Erwartungen vielleicht einen kleinen Dämpfer, für vom Wrestling begeisterte Fans und Liebhaber der Reihe wiederum eine sichere Konstante.
Yokozuna gegen Bret “Hitman” Hart. Ein nostalgischer Klassiker.
Sowieso nimmt man seit geraumer Zeit eher die Vollblut-Fans ins Visier, als dass man auf ein Außenpublikum abzielt. Im Vorgänger konnten sich Nostalgiker an der Attitude-Ära erfreuen, dieses Mal stellt man The Greatest Show of them all in den Fokus: Im Wrestlemania-Modus kann man nicht nur die größten, tollsten und besten, die erinnerungswürdigsten Matches der Wrestlemania Geschichte nachspielen, auch zwei Spielmodi wurden für den Undertaker eingefügt. Einmal muss man als dieser die sagenumwobene Wrestlemania-Streak verteidigen, darf sich in einem Megamatch von keinem der willkürlich ausgewählten Gegner besiegen lassen, ein anderes Mal, ein hartes Unterfangen, wenn man den Schwierigkeitsgrad nicht eben auf Easy stellt, muss man selbst dafür sorgen, dass diese Siegesserie des Undertakers bei Wrestlemania gebrochen wird. Neben dem geschichtlichen Wissen welches vermittelt wird, werden in diesem Modus die meisten Goodies freigeschaltet. Hier bekommt man eine große Anzahl von Championship-Titeln (wofür auch immer man sie benötigen sollte), hier können freispielbare Wrestler ins Roster geholt (größtenteils die Wrestlemania-Legenden) oder aber alternative Kostüme in das Repertoire überführt werden.
So finden sich im Roster bald nicht nur aktuelle Akteure wie John Cena, Randy Orton oder CM Punk wieder, sondern eben auch jene Namen, die man als kleines Kind selbst dann kannte, wenn man nicht allzu viel mit Wrestling am Hut hatte: Macho Man Randy Savage, der Ultimate Warrior, der Million Dollar Man Ted DiBiase. Schön werden alte Matches im alten Fernsehbild präsentiert, auf einmal legt sich Gekrisel über das Geschehen, als würde man vor seinem alten Röhrenfernsehgerät sitzen. Nur Schade, dass es weitaus mehr Wrestlemania-Momente aus der Neuzeit gibt – die Matchauswahl steigt mit Fortschritt der Jahreszahlen – als es wirklich Klassiker zu spielen gibt.
Kane kann auch schon einmal zwei Gegner auf einmal abfertigen.
In der WWE-Welt, ein Mix aus Management-System und Echtzeit-Spiel bekommt man in dieser Version die Möglichkeit Fehden zwischen den Kontrahenten zu generieren, die kurz, mittel oder lang verfolgt werden. So wirkt es nicht mehr ganz so willkürlich, wenn sich zwei Kontrahenten miteinander in die Wolle bekommen, in der Folgewoche aber schon wieder in einem Tag Team auftreten, ohne sich an die Gurgel zu springen.
Die WWE Games machen Spaß oder nicht, das mag jeder selbst für sich entscheiden. Aber eines wird auch mit WWE 2k14 wieder deutlich: kaum einer, auch 2k Games nicht, traut sich an die Neuerfindung des Rads. Es bleibt altbewährt, mit Rosterupdate und kleinen Neuerungen, aber nichts großes, nichts wildes, nichts erwähnenswertes, was als bahnbrechende Leistung in die Videospielgeschichte eingehen dürfte. Hiermit werden Fans nur mit einem neuen Spaßpaket versorgt, mehr ist hier nicht drin.
“WWE 2k14“
Plattform: Playstation 3, Xbox 360
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Publisher: 2k Sports
Verkaufsstart: 1. November 2013
Im Netz: wwe.2k.com
