Die Stadt Hoyerswerda in Sachsen war mit ihren zehn riesigen Wohnkomplexen einst Vorzeigemodell sozialistischen Städtebaus in der DDR. Später wurde die Stadt zum Synonym für gesellschaftliche und städtebauliche Umbrüche, keine andere deutsche Stadt hat in den letzten Jahren so viele Einwohner verloren. In einer fotografischen Langzeitstudie hat Stefan Boness die Transformationsprozesse der schrumpfenden Stadt dokumentiert. Zu sehen sind seine Fotografien bis zum 2. November 2012 im Projektraum der Alten Feuerwache in Berlin-Friedrichshain.
Ausstellungsbeschreibung
Die Stadt Hoyerswerda im nordöstlichen Sachsen und insbesondere die zehn riesigen Wohnkomplexe (WK I–X) der „Neustadt“ waren einst das Vorzeigemodell sozialistischen Städtebaus in der DDR. Die industriell in Plattenbauweise errichteten Gebäude galten als Symbol für Modernität, Funktionalität und Fortschritt.
Heute ist der Name Hoyerswerda zum Synonym für radikale gesellschaftliche und städtebauliche Umbrüche geworden. Denn die Neustadt, das einst von sozialistischer Utopie getragene Projekt einer neuen Lebensform, ist nach der Wende zu einem Menetekel der Moderne geworden. Verloren ist das Utopische, irreal und geisterhaft die Gegenwart. Statistisch gesehen ist Hoyerswerda die am stärksten schrumpfende Stadt Deutschlands.
Die fotografische Langzeitstudie Hoyerswerda – Die Schrumpfende Stadt beschreibt die post-sozialistische urbane Landschaft als Symbol für die radikalen gesellschaftlichen Transformationen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Quelle: Alte Feuerwache
- Website des Fotografen Stefan Boness
- Eine Ausstellung im Rahmen des Monats der Fotografie
Wann und wo
Alte Feuerwache, Projektraum
Marchlewskistraße 6
10243 Berlin
20. September bis 2. November 2012
Begleitveranstaltungen:
27.9.2012 um 20 Uhr:
Vineta ohne Glocken. Vom Werden und Vergehen einer schrumpfenden Stadt,
ein Gespräch mit dem Architekturkritiker Wolfgang Kil (Berlin)
29.9.2012 um 16 Uhr:
Führung mit Stefan Boness