Zum Inhalt
Wie weit würdest du für deine große Liebe gehen? Livias Welt steht Kopf: Seit sie in den Katakomben von Paris den geheimnisvollen Maél getroffen hat, ist in ihrem Leben nichts mehr wie zuvor. Er offenbart ihr nicht nur, dass die griechischen Gottheiten mitten unter den Menschen leben, sondern hat ihr ganz nebenbei auch noch ordentlich den Kopf verdreht. Als Maél eines Vebrechens angeklagt und im Olymp eingekerkert wird, zögert Livia nicht lange. Sie wird Maéls Unschuld beweisen. Ausgerechnet Maéls Halbbruder Enko scheint der Einzige zu sein, der ihr helfen kann. Zusammen machen sie eine unglaubliche Entdeckung: Nicht nur Maél ist in Gefahr, sondern die gesamte Menschheit ... (Zitat Klappentext)
Meine Meinung
Achtung! Enthält Spoiler zu Band 1!
Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende vom ersten Buch der Götter konnte ich es kaum erwarten, dass es zurück nach Paris ging. Maél wird auf dem Olymp gefangen gehalten und Livia versucht gemeinsam mit ihrem Freunden alles, um ihn von dort zu befreien. Auch gilt es herauszufinden, welche besonderen Kräfte Livia plötzlich nach Agadas Wiederaufersteheung und Tod entwickelt hat. Die Auflösung, wie Livia zu ihren neuen Fähigkeiten gekommen ist, fand ich etwas schwach und unglaubwürdig. Ich möchte euch natürlich nicht spoilern, deswegen verrate ich nichts genaueres.
In der Fortsetzung lernen wir auch neue Charaktere kennen, gleich zu Beginn zum Beispiel die geheimnisvolle Tiffy. Ihre Entwicklung von einem pinkliebenden, aber durchaus toughen und willensstarken Mädchen zu einer ständig weinenden, schwachen, fast schon Randfigur, fand ich super schade.
Dann ist da noch Selkes, der Sohne des Flussgottes Nereus. Er ist ein witziger, lockerer Typ, der ständig ins Wasser will. Zwischen ihm und Gigi knistert es ab der ersten Begegnung der beiden.
Ödipus ist ein echtes Highlight der Geschichte. Mit seiner Vorliebe für Hühnersuppe, seiner lockeren, direkten Art und seinem trockenen Humor habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Auch der eher raue, bedrohlich wirkende Hephaistos ist ein Charakter, den ich gern mochte.
Alles in allem war es eine gute Fortsetzung, in der aber wie auch schon im ersten Band, die entscheidenden Szenen hätten spektakulärer gestaltet werden können. An manchen Stellen war es dadurch einfach nicht glaubwürdig, dass tatsächlich nur so wenig passiert ist, auch wenn so einiges auf dem Spiel stand.
Was es mit den drei Küchenfrauen auf sich hat, lag ich mit meiner Vermutung tatsächlich richtig. Insgesamt konnte ich beim Lesen durchaus spekulieren, wie Geschehnisse und Personen zusammenhängen und wie sich die Dinge am Ende fügen und auflösen würden. Das hat mir gut gefallen und sorgte für etwas Spannung. Die kam leider auch im Folgeband etwas zu kurz, dafür gab es einfach zu viele Passagen, in denen sich die Handlung unnötig in die Länge gezogen hat. Auch wurden manche Punkte gar nicht mehr aufgelöst, was ich sehr schade fand.
Das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Der Endkampf war mir einfach viel zu kurz und unspektakulär und bei einer Sache, die mit Livia, Maél und einem Colabonbon zu tun hat, konnte ich nur ungläubig den Kopf schütteln. Dann gab es da noch diese eine Szene auf dem Olymp, die ebenso vorhersehbar wie unnötig war.
Die Rolle von Maéls Bruder Enko, den ich schon im ersten Teil nicht mochte, war in der gesamten Geschichte nervig und fand am Ende einen für mich eher unglaubwürdigen Höhepunkt. Auch wenn ich es generell nicht mag, wenn Charaktere in Büchern sterben, ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass bei einem Kampf um die Rettung der Menschheit so gut wie niemand zu Schaden kommt.
Fazit
Auch wenn ich jetzt viel gemeckert habe, hatte ich wieder Spaß beim Lesen. In der Geschichte kann man sich nur wohlfühlen und wenn man die diversen Schwachpunkte außer Acht lässt und die große Spannung nicht unbedingt braucht, ist es eine gelungene Fortsetzung. Auch der Schreibstil war wieder sehr angenehm.
Zusammengefasst kann ich die Dilogie um die Götter in Paris empfehlen. Es ist eine süße Geschichte, in der man sich wohlfühlt und die einem die griechische Mythologie auf moderne Art näher bringt. Ich würde die Bücher aber eher jüngeren Lesern ans Herz legen.
Was auch echt toll ist: am Ende des Buches gibt es sogar Rezepte!
Zitat
„Sag mal, was bist du eigentlich?", fragte Selkes neugierig. [...]
„Schütze", erwiderte Ödipus trocken. „Kopfmensch mit einem Herzen aus Gold. Rätselliebhaber. Ein Fan von Karos. Charmant, aber ein wenig mysteriös." 1
Allgemeines zum Buch
Autor: Kira Licht
Verlag: One
Erscheinungsdatum: 30.08.2019
Seiten: 624
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Meine Bewertung: 3/5 Sterne
Dilogie
Buddy Read
Gemeinsam mit der lieben Andrea von easypeasybooks habe ich „Staub & Flammen" gelesen und mich nach den zuvor abgestimmten Leseabschnitten mit ihr ausgetauscht. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Gelesene zu diskutieren. Ihre Rezension verlinke ich euch hier, sobald sie online ist. Schaut unbedingt mal auf ihrem Blog vorbei!
1 Zitat aus dem Buch „Staub & Flammen" von Kira Licht, erschienen im One-Verlag, Seite 378
Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe.