Die Hamburger Baudeputation ließ ab 1874 bei größeren oder besonderes interessanten Umgestaltungen von Bauwerken, Straßenanlagen und Wasserbauten von dem Fotografen Georg Koppmann Aufnahmen des alten und neuen Zustands anfertigen. Eine Ausstellung im Hamburg-Museum zeigt bis zum 18. Oktober eine Auswahl von Bildern, mit denen die teils gravierenden Veränderungen des Stadtbildes dieser Epoche nachvollziehbar werden.
Ausstellungsbeschreibung
Mit der Ausstellung „Stadt Bild Wandel“, die mehr als 160 Fotografien zur Stadtentwicklung Hamburgs aus den Jahren von 1870 bis 1914 zeigt, präsentiert das Hamburg Museum erstmals tiefere Einblicke in seine umfangreiche fotografische Sammlung. Die in der Ausstellung vorgestellten Hamburger Fotografen des 19. Jahrhunderts bestimmen noch heute unser damaliges Bild der Stadt, vor allem des „alten“ Hamburg mit seinen engen Gängevierteln, den Fleeten und den Segelschiffen in den alten Hafenanlagen. Die fotografische Dokumentation der dem Abriss preisgegebenen Stadträume folgte jedoch nicht etwa romantischen Impulsen, sondern bereits andernorts entwickelten Mustern.
Es war die Weltmetropole Paris, die das Vorbild für Hamburg abgab. In der französischen Hauptstadt hatte die Verwaltung bereits seit den 1850er Jahren mehrere Fotografen beauftragt, die baulichen und strukturellen Veränderungen unter Georges-Eugène Haussmann im Bild festzuhalten. Und so beschloss die Hamburger Baudeputation (die heutige Baubehörde) 1874, zukünftig „bei allen größeren oder besonders interessanten Umgestaltungen von Bauwerken, Straßenanlagen, Wasserbauten u.s.w. photographische Aufnahmen sowohl des alten wie des neuen Zustands beschaffen zu lassen“.
Mit der Umsetzung beauftragte man den Fotografen Georg Koppmann (1842-1919). So entstand in den folgenden Jahrzehnten eine qualitativ hochwertige staatliche Sammlung von mehreren tausend Aufnahmen. Die Fotografien Koppmanns spiegeln den Stadtbildwandel in zahlreichen Facetten und weisen in Gestus und Motivwahl u.a. mit der Darstellung von High-Tech-Maschinenhallen fortschrittseuphorisch in die Zukunft.
Wann und wo
19. Juni bis 18. Oktober 2015
Hamburg-Museum
Holstenwall 24
20355 Hamburg