Manchmal mutet uns das Leben mehr zu, als wir glauben, ertragen zu können.
In solchen extrem einsamen und oft traurigen Lebenslagen fällt uns jeder Schritt nach Vorne unglaublich schwer. Wir sind verzagt oder gar verzweifelt und fühlen uns meist einsam und von Gott und der Welt verlassen.
In einer solchen Situation hat mich vor vielen Jahren ein wunderschönes Gedicht mit dem englischen Titel „I had a dream“ erreicht und mich innerlich wieder lächeln lassen. Es hat mich daran erinnert, dass uns das Leben nie mehr zumutet, als wir tragen können und das wir doch nicht allein sind.
Heute möchte ich das Gedicht der kanadischen Autorin, Margaret Fishback Powers, mit Dir teilen.
Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum …
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
daß in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?”
Da antwortete er:
„Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“