Der harte Winter ist vorbei, die Sonne scheint (zumindest in Köln) und man freut sich wieder ins Auto steigen zu dürfen. Wandert die Tanknadel so langsam in den roten Bereich, hat die Freude ein jähes Ende gefunden. Am liebsten würde man die Fahrt zur Tankstelle auslassen, denn blickt man an die Zapfsäulen, gähnende Leere. Der Grund dafür liegt auf der Hand, die Spritpreise waren am Wochenende und auch am Montag danach auf einem Rekordhoch. Aber warum? Dem wollen wir nun auf den Grund gehen..
ADAC Diesel- und Benzinpreise - Stand 15.02.2012
Entwicklung der Diesel- und Benzinpreise
Wir beginnen mit der Entwicklung der Diesel- und Benzinpreise, gemeint sind also E10 sowie der herkömmliche Super-Kraftstoff. Ich erinnere mich, vor knapp zwei Wochen stand ich an einer freien Tankstelle, zahlte 1,53 Euro pro Liter und dachte: “Boah, ein voller Tank kostet mich bald 100 Euro“. Einige Monate zuvor habe ich mich noch darüber aufgeregt knapp 80 Euro für einen vollen Tank zahlen zu müssen. Tja, die Rechnung habe ich wohl ohne politische Entwicklungen und den schwachen Euro gemacht.
Am Wochenende musste man für E10 im Bundesdurchschnitt 1,62 Euro pro Liter auf den Tisch legen, am Montag danach schon 1,64 Euro und für Super am gleichen Tag 1,67 Euro. Und siehe da, hätte ich am Montag Super-Benzin getankt und hätte meinen Tank vollgemacht, so hätte ich die Marke von 100 Euro pro Tankfüllung übertroffen.
Ein Aral-Sprecher erklärte die hohen Spritpreise mit gestiegenen Beschaffungskosten, doch auch die schon angesprochene politische Entwicklung (für Deutschland in Nigeria) und der schwache Euro sind Schuld. Doch das ist nicht das einzige Übel, wie der ADAC erklärt. Bei solchen Preiserhöhungen versuchen die Mineralölkonzerne immer Gewinne zu optimieren.
Kommen wir aber noch kurz zu den Preisen für Dieselkraftstoff, dieser lag lediglich zwei Cent unter dem Rekordhoch aus dem Jahre 2008. Insgesamt 1,53 Euro musste man am Wochenende pro Liter zahlen. Für diesen Preis habe ich vor einigen Wochen noch Benzin getankt.
Tipps und Tricks des ADAC
Bei diesen Diesel- und Benzinpreisen muss man genau aufpassen, wo und wann man tankt. Doch sich da nur auf die eigene Erfahrung zu verlassen, klappt nicht immer. Glücklicherweise hat der ADAC einige Frage rund um das richtige Tanken beantwortet.
Sinken die Spritpreise bald wieder?
Langfristig wird der Diesel- und Benzinpreise weiter steigen. Da es sich bei fossilen Brennstoffen um ein knappes Gut handelt, werden die Preise leider eher steigen als sinken. Hinzu kommen in Deutschland noch hohe Steuern und Angaben, die erfahrungsgemäß nicht gesenkt werden. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber noch, denn sinkenden Ölpreises und einen günstigeren Euro/Dollar-Wechselkurs könnten Diesel und Benzin günstiger machen.
Wann und wo tanke ich am besten?
Einen Tipp, der für das gesamte Deutschland gilt, können wir nicht dienen, doch in den meisten Orten tankt man an Sonntagabenden oder am Montagmorgen besonders günstig. Allerdings haben wir auf unserer Facebook Seite schon festgestellt, dass momentan in einigen Orten der Donnerstag optimal sein soll. Im Endeffekt zählt hier die Beobachtung im eigenen Ort. Nun wollen wir uns noch um die Frage “Wo tanke ich?” kümmern. Der ADAC gibt an freie Tankstellen anzufahren, hier kann man oft noch einige Cent sparen. Auch ich habe diese Erfahrung gemacht, erst am Sonntag tankte ich bei einer freien Tankstelle fünf Cent günstiger als bei einer großen Kette.
Bringt die Schnäppchenjagd überhaupt was?
Ja, die Schnäppchenjagd bringt was, und das nicht nur für die eigene Geldbörse. Der ADAC erklärt, wenn alle Autofahrer preisbewusst tanken, so werden es auch die großen Mineralölkonzerne wahrnehmen und auf kurz oder lang reagieren müssen. Die Gesamtheit der Autofahrer hat somit eine nicht zu verachtende Marktmacht. Und lassen wir die Mineralölkonzerne mal außen vor, vergleicht man Preise und spart beispielsweise pro Tanken 5 Cent, so kann die Ersparnis im Jahr bei knapp 150 Euro liegen. Ein kleines Rechenbeispiel:
- Ersparnis pro Tanken -> 5 Cent
- Größe des Tanks -> 60 Liter
- Tanken im Monat -> 4 Mal
- Tanken im Jahr -> 48 Mal
- 0,05 Euro x 60 Liter x 48 Mal = 144 Euro
Wie weit kommt man mit 20 Euro Diesel?
Der ADAC beschäftigt sich aktuell sehr mit dem Thema der Spritpreise, kein Wunder, denn bei vielen Preiserhöhungen stecken eben auch Gewinnmaximierungen der Konzerne dahinter. Es gibt also keinen Grund eine solch große Erhöhung der Preise vorzunehmen. Wie sich die Preisentwicklung auf die Reichweite mit 20 Euro Diesel auswirkt, sieht man an der folgenden Grafik:
ADAC: Reichweite mit 20 Euro Diesel