Als interessierter Beobachter der verschiedensten Kampagnen im Social Web wurde ich heute Mittag auf folgende Ankündigung aufmerksam:
Diese Nachricht ließ natürlich sowohl den Social Media Consultant als auch den Fussballfan in mir sofort aufhorchen. Eine kurze Web-Recherche ergab kaum weitere Informationen zu der Aktion, so dass es schon recht unrealistisch erschien, dass wirklich ein Transfer stattgefunden haben sollte. Zumindest bei Facebook wuchs aber das Interesse, auch die Seite des EA Sports Fussball Manager griff die Nachricht auf:
Wenig später erschien die Meldung dann auch im Transferticker von kicker.de. Sollte doch etwas dran sein? Inzwischen war es bereits kurz vor 14 Uhr, dem Zeitpunkt also, zu dem die angekündigte Pressekonferenz stattfinden sollte. Um Punkt 14 Uhr war die verlinkte Seite auf der Facebook-Page des FC Bayern nicht zu erreichen – eindeutig überlastet. Erst nach einigen Minuten war die App wieder online, zu diesem Zeitpunkt häuften sich in den Kommentaren jedoch bereits die ersten Beschwerden. Was war passiert? Der FC Bayern hatte sich einen kleinen Marketing-Gag geleistet, denn nach dem Klick auf den Link war in der App das Bild des jeweiligen Facebook-Nutzers zu sehen – frei nach dem Motto „DU bist der neue Star des FC Bayern!“. Nette Idee eigentlich, aber offensichtlich zu einem falschen Zeitpunkt. Nachdem die Bayern in der letzten Woche ihr Spiel gegen Borussia Mönchengladbach verloren haben und die angestrebten Ziele in weite Ferne zu rücken scheinen, haben viele Fans offensichtlich kein Verständnis für eine solche Aktion. Auf der Facebook Page entstand ein regelrechter Shitstorm mit Kommentare wie „Ich warte immer noch auf die Entschuldigung von Christian Nerlinger und eine neue, kompetentere PR Abteilung. Sowas ist an Peinlichkeit nicht zu übertreffen“, „ein sehr schlechter scherz :(„ oder „Den Verantwortlichen bitte für diesen geschmacklosen Scherz rausschmeißen! Sowas geht ja mal gar nicht!“ – und das ist noch eine harmlose Auswahl. Vor allem Sportdirektor Christian Nerlinger wird hart angegriffen. Der Transferticker von kicker.de hatte die Ankündigung des Transfers inzwischen wieder gelöscht und wenig später durch diese Meldung ersetzt, die auch die offizielle Meldung des FC Bayern wiedergibt:
Mein Fazit: eine an sich gut gemeinte Idee, die mit dem richtigen Gedanken spielt, dass der Fan im Social Web im Mittelpunkt stehen sollte, geht vor allem aufgrund des falsch gewählten Zeitpunkts nach hinten los. Ich kann nur hoffen, dass sich der FC Bayern von dieser Reaktion nicht abschrecken lässt und in Zukunft auf derartige Aktionen verzichtet, denn zumindest für die Idee und die aktive Nutzung des Social Web soll der Verein an dieser Stelle einmal gelobt werden.