Was gibt es neues? Nicht sehr viel, ich genieße es hier immer noch wie am ersten Tag und freue mich auf jeden Flug, auf jeden Trip. Die letzten drei Tage habe ich wieder auf dem Nyika Plateau verbracht, welches um diese Jahreszeit normalerweise noch kälter als sonst ist, aber meine Gäste und ich hatten Glück. Drei Tage lang hatten wir kristallklaren Himmel mit strahlendem Sonnenschein, was mich natürlich auch fliegerisch glücklich gemacht hat. Wenn man tagsüber keinen Strom und kein heißes Wasser zur Verfügung hat (nur abends von sechs bis neun), muss man sich überlegen wie man die Zeit tot schlägt. Aber um ehrlich zu sein, wofür braucht man an so einem Ort einen Laptop oder ein Handy? Die Kamera war aufgeladen und ein Buch hatte ich auch mit. Empfang um wichtige Gespräche durchzuführen hat man da oben so oder so nicht. Etwas Besonderes hatte dieser Trip aufs Nyika Plateau aber… der Sohn des Chefs hat ein Moto Cross Bike, welches nicht verwendet wird und mir der Manager angeboten hat zu fahren. Ich bin nicht im Besitz eines A-Scheins, dafür hab ich mich aber gut im Sattel gehalten und Polizei gibt es da oben keine! Um jetzt etwas ins Detail zu gehen… es hört sich nicht sehr aufregend an, ich denke jeder ist schon mal ein paar Meter auf einem Motorrad gefahren, aber lasst mich erklären. Durch dieser Landschaft, Afrika!!!, über die Schotterwege (wenn vorhanden, wenn nicht quer Feld ein) mit hoher Geschwindigkeit zu brettern, an Antilopen und Zebras vorbei, den schönen Wäldern und Dämmen mit einer riesen Staubwolke hinter sich, hinauf zum airstrip um dort mal so richtig Gas zu geben und dann wieder zurück, das kann schon einiges. Stellt euch einen 60x80 Kilometer großen Spielplatz vor auf dem keine Menschenseele ist und du bekommst ein nettes Spielzeug wie ein Motorrad in die Hand gedrückt, oder ein Areal das so groß ist wie Europa, the sky is yours, und jemand bezahlt dich um Leute von A nach B zu fliegen…und da soll man erwachsen werden? Tut mir leid, aber das Kind in mir wird eher Jünger als älter!
Auf dem letzten Foto sind Fußabdrücke eines Leoparden zu erkennen. Die Miezekatze hat versucht in das Zimmer meiner Nachbarn einzudringen um sie im Schlaf in Stücke zu zerreißen. Da diese Tiere sehr vorsichtig und scheu sind, hatte es wohl eher die Nahrungsmittel in deren Rücksäcken im Auge, oder besser in der Nase. Das Fenster war einen spalt offen und man konnte genau erkennen wie das Weibchen versucht hat hinein zu klettern. Zu groß war sie dann glücklicherweise doch, man weiß ja nie wie so etwas ausgehen kann, obwohl ich es diesen graziösen und anmutigen Lebewesen nicht zutrauen würde ein Blutbad vor dem Kamin zu veranstalten, zumindest nicht mit einem Menschen (Raubtiere sind und bleiben sie ja doch). Ich habe leider erste einen Leoparden live beobachten können, aber ich wurde das Gefühl wie bei einer kleinen Katze nicht los, ihn mit einer zu schnellen Handbewegung erschrecken und verscheuchen zu können. Ich hatte übrigens meine Zimmertüre die genau neben dem Fenster meiner Nachbarn ist eine Zeit lange offen um zu lüften, bis mich die Kälte aufgeweckt hat. Hyänen sind übrigens keine so scheuen und zurückhaltenden Tiere wie Leoparden und die gibt es dort oben auch;)
Bis zum nächsten Mal!