SPD minus Eins

Wer bei einer Trennung einen langen Brief schreibt, den hält noch etwas zurück.

Ich wollte eigentlich nur mein Parteibuch zurückschicken. Symbolträchtigerweise habe ich es nicht mehr gefunden.

Ich musste also doch was schreiben.
Auswahl hatte man ja genug: Ich habe die Lügen meines Vorgesetzten über Anders Breivik genommen.

Aber das war es im Endeffekt gar nicht. Dass ich rational weiß, dass man SPD-Mitglieder dieser Tage gar nicht groß manipulieren muss, damit sie jedem Blödsinn zustimmen, das ist das eigentliche Problem. Dass ich trotzdem bei nichts mehr ausschließe, dass es sich um einen solchen Manipulationsversuch handelt, ist weit mehr als ein i-Tüpfelchen und wäre schon an dieser Stelle dennoch gar nicht mehr nötig. Es kommt aber noch oben drauf.

Den eigenen Club zu verachten und seiner Führung grundsätzlich zu mißtrauen: Da kann ich ja gleich in die FDP gehen.

Ich glaube an Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Was ich bekomme, ist schlechtes Fernsehen, Merkel, und einen Stinkefinger.

Immerhin: Ich habe nicht mit NEIN gestimmt. Das hätte dieser Albernheit eine Substanz zugesprochen, die ich ihr nicht bescheinigen möchte.

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