Spanien Pleite?

Jeremy Warner(sic!), einer der führenden Wirtschaftsjournalisten des UK, warnte am 10. Mai 2013 im TELEGRAPH, dass der Internationale Währungsfond, IWF in seinem letzten Bericht vom April Spanien – so klar wie überhaupt in der Diplomatie üblich und möglich – als Pleite bezeichnet habe!

Als Beleg für seine Behauptung führt er das nahezu stabile Haushaltsdefizit Spaniens über den gesamten Zeitraum der IWF-Übersicht bis ins Jahr 2018 an. Die jährlichen Prognosen schwankten nur im prozentualen Dezimalbereich.

Das sogenannte strukturelle Defizit soll im Beobachtungszeitraum sogar von jetzt 4,2% auf 5,7% steigen und dies unter Berücksichtigung aller bisher bekannten Sparmaßnahmen und „Reformen“ der spanischen Regierung!

Die strukturelle Verschuldung Spaniens werde 2018 sogar schlechter sein als in den „chronischen Schuldenstaaten“ USA und dem Vereinigten Königreich. Die Gesamtverschuldung Spaniens soll von gegenwärtig 84,1% auf dann 110,6% ansteigen. Keine andere entwickelte Volkswirtschaft weltweit weise eine derart dramatisch verschlechterte Prognose auf.

Der Autor glaubt, dass Spanien keine Chance habe, die maximale geduldete Schuldenobergrenze der EU von 3% jemals zu erreichen, sich statt dessen neu verschulden müsse um Altschulden zu bedienen und deshalb auf geradem Weg in die Pleite sei!

Ohne weitere Sparexzesse sei dieses Ziel nicht zu erreichen, aber diese seien bei einer Gesamtarbeitslosigkeit von über 25% nicht vorstellbar. Er glaube deshalb, dass eine Restrukturierung der Verschuldung Spaniens unvermeidlich sei.

Die EU habe Griechenland als Ausnahmefall bezeichnet, aber dann kam Zypern. Spanien habe gehofft, sich in die Europäische Bankenunion retten zu können und deshalb die Rekapitalisierung seiner Banken hinausgezögert. Verzockt!

Zypern habe exemplarisch gezeigt, dass künftig die Sparer und ihre Einlagen zur Fianzierung der Schulden herangezogen werden würden. Die Beschlagnahme von Guthaben sei allzu wahrscheinlich. Zwar wolle er (der Spaßvogel!) keine Panik herbeireden, aber es sei das einzig rationale Verhalten, sein Geld aus Spanien abzuziehen.

Als Ausnahme sieht er lediglich den britischen Ableger der BANCO SANTANDER, der zumindest theoretisch, gegen das Mutterhaus in Spanien abgesichert sei…

Zwei Tage später widersprach der IWF diplomatisch, „dass es aus der Sicht des IWF unkorrekt sei, aus den Prognosen seiner Finanzübersicht bis 2018 eine Pleite Spaniens zu interpretieren!“

Zukünftige Maßnahmen, die man erwarte, seien natürlich in die Prognosen nicht eingerechnet.

Als dissonante Begleitmusik dazu findet die Rating-Agentur FITCH, dass Spaniens Immobilienpreise die seit 2007 schon um 24% gefallen seien, noch einmal um etwa den gleichen Prozentsatz sinken müssten und damit auf etwa die Hälfte von 2007 um sich dort zu stabilisieren…

Gleichzeitig zitiert der SPIEGEL ein Papier der Merkel-Regierung, das weitere Reformen auf Spaniens Arbeitsmarkt einfordert. Auf einem Markt, der bereits jetzt von extremer Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist, soll also laut Merkel weiterhin flexibel gefeuert werden können? Die lernt es nie…



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