In Madrid sind es etwa 70.000 und 5.000 in Sevilla. Manchmal kommen auch nur 500 Demonstranten zusammen wie auf den Kanarischen Inseln – doch überall im Land protestieren die Menschen heute gegen ihre Regierung und für ein Referendum unter dem Motto “Sie wollen das Land ruinieren, wir müssen das verhindern”. Vor einem möglichen Generalstreik am 14. November hatten die Gewerkschaften und 150 andere Organisationen für den heutigen Sonntag zu Demonstrationen aufgerufen. Ein weiterer Schritt hin zum erwarteten heissen Herbst in Spanien.
“Es gibt keinen Zweifel mehr am Wahlbetrug”, lautete die klare Aussage am Ende des Protestmarsches in Madrid. Das Programm von Mariano Rajoys Partido Popular habe nicht einmal ansatzweise die Massnahmen enthalten, die die Regierung später, nach etlichen Dementi, umsetzte. Deswegen müsse in jedem Fall ein Referendum her, lautet die Forderung. Der Staatshaushalt 2013 werde nur “mehr Rezession und mehr Arbeitslosigkeit” bringen. Der Plan, am 14. November den nächsten Generalstreik anzuberaumen, der am selben Tag auch in Portugal stattfinden soll, fand überall den Applaus der Demonstranten. Bisher verlaufen die Protestveranstaltungen in 57 Städten ohne nennenswerte Zwischenfälle.