Spaghetti-Tag – der amerikanische National Spaghetti Day

Der 4. Januar steht im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage für eine ganze Reihe an Gedenk- und Aktionstagen. Während der Welt-Braille-Tag sicherlich einer der bekannteren Feiertage ist, dürften die wenigsten Leute schon mal vom Quiz-Tag (engl. National Trivia Day), dem Hypnose-Tag (engl. Hypnotism Day), dem Tag der Hitparade (engl. National Pop Music Chart Day) oder dem Spaghetti-Tag (engl. National Spaghetti Day) gehört haben. Um den letztgenannten Nudeltag soll es im vorliegenden Beitrag gehen. Um was geht es also beim National Spaghetti Day?

Kuriose Feiertage - 4. Januar - Spaghetti-Tag - der amerikanische  National Spaghetti Day (c) 2015 Sven Giese

Hurra für einen Ehrentag eines Nudelgerichts

Neben der Lasagne und der Pizza (siehe dazu u.a. den Pizza-Party-Tag (engl. Pizza Party Day) am 16. Mai, den Tag der Käsepizza (engl. National Cheese Pizza Day) und dem Pizza-mit-allem-Möglichen-außer-Anchovis–belegt-Tag (engl. National Pizza with the Works Except Anchovies Day) am 12. November) gelten die Spaghetti als eines der populärsten Gerichte der italienischen Küche. Insofern ist es wohl auch nicht allzu weit hergeholt, wenn ich an dieser Stelle behaupte, dass die Spaghetti (nach der neuen Rechtschreibung auch Spagetti) zu den weltweit beliebtesten (Nudel-)Gerichten überhaupt zählen. Und auch wenn mal wieder – wie so häufig bei kuriosen Feiertagen aus den USA – völlig unklar ist, von wem dieser Ehrentag der Spaghetti ins Leben gerufen wurde, seit wann er gefeiert wird und warum man sich ausgerechnet für den 4. Januar als Datum entschieden hat, so gibt es zumindest eine Reihe von gesicherten Fakten über diese Nudelform, die an dieser Stelle genannt werden können.

Eine kurze Kulturgeschichte der Spaghetti

Zunächst ein paar Bemerkungen zur sprachlichen Herkunft: Der Name Spaghetti stammt aus Italienischen und leitet sich vom lat. spacus (dt. Bindfanden) bzw. dem ital. spago (dt. Schnur) ab. Hieraus ergeben sich dann u.a. auch der Plural sphagetti (dt. Schnürchen) und der Diminutiv spaghetto bzw. die Varianten Spaghettoni (besonders dicke Spaghetti) und Spaghettini (besonders dünne Spaghetti). Wer es noch filigraner haben will, muss dann Capellini bestellen. Obwohl die Spaghetti heute übereinstimmend der italienischen bzw. sizilianischen Küche zugeschrieben werden, ist ihre genaue Herkunft unter Kulturwissenschaftlern umstritten.

Da Pasta-Gerichte in der menschlichen Küchengeschichte aber schon sehr lange bekannt sind, nimmt man heute an, dass die Vorläufer des beliebten Nudelgerichts entweder auf das China des 2. Jahrtausends v.Chr. (Fadennudeln aus Hirsemehl) oder alternativ auf das 3. Jahrhundert n.Chr. im Nahen Osten zurückgehen. Entsprechende Hinweise finden im Talmud, der ein populäres, in Wasser gekochtes Teiggericht nennt. Ein arabisches Lexikon aus dem 9. Jahrhundert n.Chr. beschreibt die sogenannten itriyyaas, schnurartige Grießfäden, die vor dem Kochen getrocknet wurden. Diese tauchen dann in Europa erstmals in einem Schreiben an den normannischen König von Sizilien, in dem 1154 diese als Exportartikel beschrieben werden.

Ihren internationalen Siegeszug traten die Pasta-Gerichte dann ab dem 14./15. Jahrhundert an. Gerade der Vorteil ihrer Lagerfähigkeit und langen Haltbarkeit sorgte für die starke Verbreitung dieser Teig- und Nudelgerichte, die aufgrund dessen vor allem auch auf den Schiffreisen und Expeditionen mitgeführt wurden. Auf diesem Wege gelangten die Spaghetti auch in die USA, wobei es hier noch bis zum Ende des 19. Jahrhundert dauern sollte, bis sie als Spaghetti Italienne auf den Speisekarten des Landes auftauchten.

Weitere Informationen zum Spaghetti-Tag


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