Fehlende soziale Skills sind eher ein Phänomen in der Wirtschaft, aus dem heraus sich besondere Coaching-Anforderungen stellen. Mit der fachluchen Leistung sind die Vorgesetzten meistens mehr als zufrieden, sie werden nur stutzig, wenn es um Mitarbeiterfluktuation in bestimmten Abteilungen, bei bestimmten Führungskräften geht. Klar – eine Führungskraft sollte wissen, wovon sie redet. Aber muss sich auch Fachexperte sein und die Fachführerschaft übernehmen. Oder sollte sie mit einem guten Fachwissen nicht eher ihre Führungsrolle über- und einnehmen.
Soft skills lassen sich durch nichts ersetzen
außer durch mehr Softskills. Und genau darum geht es: Weil in Unternehmen mit Menschen gearbeitet wird, gilt es, dieses human capital auch zu hegen und zu pflegen. Und natürlich zu erhalten. Knowhow-Abfluss durch Mitarbeiterfluktuation ist zum Teilo ein ernstes Problem, das verstärkt wird, wenn die Mitarbeiter auch Kundenkontakt haben. Kunden lieben eine Kontinuität in der Betreuung.
Doch um was geht es wirklich: Manche Menschen haben sehr früh gelernt, dass sie dann Anerkennung bekommen, wenn Sie viel wissen. Und genau wissen. Und tief wissen. Das gibt Anerkennung und macht meistens unangreifbar. Was will man auch gegen profundes Fachwissen sagen, das sich exakt belegen lässt. Ein guter Überlebensstil, wie ich das in meinem Sprachgebrauch nenne. Was manchmal fehlt ist die Empathie aber auch die Freude am Menschen. Meistens auch geprägt durch einschlägige Lernerfahrungen. Und ich kenne auch Führungskräfte, die regelrecht Angst vor Menschen haben.
Und das ist der Lernweg: Fachwissen erhalten als sicherer Hafen, als sicherer Standpunkt. Empathie und menschliche Nähe als Führungskraft lernen, im jeweiligen Tempo mit dem sicheren Hafen Fachwissen als Pendelpunkt, auf den immer ein Rückzug möglich ist…
