Da ist er wieder unterwegs, der rote Traktor, der schon auf dem Debüt zu sehen war. doch diesmal ist er eher in der Stadt unterwegs, ist die Musik von Soulstack weniger ländlicher Blues als städtischer Soulrock, der manche Kollegen gar zu Vergleichen mit dem Jamrock von Grateful Dead herausforderte. So weit muss man gar nicht ausholen. Denn die Musik der Kanadier hat auch heutzutage einige Verwandte: den Funkblues a la Louisiana hört man auch bei der TTB, andere mehr gradausgespielte Rocker sind CCR verwandt. Und wenn dann Slidegitarren erscheinen, dann sind Bonnie Raitt und Ry Cooder bestimmt nicht weit. Manche Harmoniegesänger erinnern dann gar an die Holmes Brothers.
Doch wie schon „Big Red“ ist auch „Five Finger Discount“ wieder ein eindeutiges Bandprodukt: Jon Knight und seine Kollegen sind als Musiker und Songwriter absolut überzeugend und mitreißend. Ihre Lieder entziehen sich der Kategorisierung, die immer die Hilfskrücke des Rezensenten ist. Sie ziehen einen unwillkürlich hinein in ihre Welt zwischen Liebesschmerz und Sehnsucht, zwischen Party und Alltag. Und sie schaffen es, die professionelle Maske des Hörers nicht nur anzukratzen sondern herunter zu reißen, dass er sich mal wieder ganz auch auf sein Gefühl verlassen muss.
Bei „Five Finger Discounts“ ist nichts billig. Das ist ein zutiefst anrührendes und faszinierendes Album. Für mich ein Kandidat für die Liste der Platten 2013.
- Tags: 2013, Blues, Bluesrock, Kanada, Soul, Soulstack
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Autor Nathan Nörgel
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