Sonntagsleser: Blog-Presseschau 04.05.2014 (KW18)

Seid gegrüsst, Pflüger und Pflügerinnen sonntäglicher Blogäcker! Wir haben für euch wie gewohnt – ab wann spricht man eigentlich von einer Tradition? – einige Artikelperlen der letzten Woche aus den Weiten des WWW gepflückt und hoffen, dass für jeden und jede etwas Anregendes und noch Ungelesenes dabei ist.

Habt einen schönen Sonntag!

bookspress

Literarisches Politikum der Woche war Jochen Hiebers Artikel über Siegfried Lenz‘ „Deutschstunde“ in der FAZ . Mit Recht ist dieser vor geradezu absurden Vorwürfen strotzende Text auf grosse Kritik gestossen: Gregor Keuschnig von Begleitschreiben hat sich kurz, aber sehr treffend dazu geäussert  und  Michael Schikowski von Deutschlandradio  wird noch deutlicher, nennt Hiebers Argumentation „misreading mit Vorsatz“ .

Nadine Hemgesberg von Literatur und Feuilleton mokiert sich  herrlich über das Gespräch zwischen Pharrell Williams und Oprah Winfrey über Coelhos „Der Alchimist“.

„Ein sehr unterhaltsames Global-Pop-Märchen“ sei Romain Puértolas vom Verlag heftig beworbener Roman „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem IKEA-Schrank feststeckte“, heisst es auf Deep Read. Und es springen darin garantiert keine Hundertjährigen zum Fenster raus.

Von einer interessanten Entdeckung liest man bei Wolfgang Schiffer auf Wortspiele:  die Gedichte der Wiener Autorin Melitta Urbancic, die im Zweiten Weltkrieg auf Island einen Zufluchtsort gefunden hat, erscheinen in einer deutsch-isländischen Ausgabe : „ ein großes menschliches wie literarisches Dokument über das Trauma der Vertreibung, den Verlust von Heimat und Sprache, die Sorge um die Zurückgelassenen“

Das graue Sofa widmet sich mit einer ausführlichen, interessanten Besprechung Birgit Vanderbekes „Der Sommer der Wildschweine“ 

Auf dem immer wieder interessanten geographisch-literarischen Blog “Leo’s literarische Landkarten” wird Otto Zierers “Aussaat im Erdkreis” besprochen. Dabei handelt es sich um Band 4 der megalomanischen Weltgeschichte des Autors (44 Bände). Das klingt nach einer spannenden Angelegenheit für Freunde der historical fiction: “Der Autor nimmt originale Dokumente und Zitate und bindet sie in eine Handlung ein. Die Grenze zwischen dem erfundenen und dem nicht erfundenen Stoff verwischt. “

Auch ein richtig von Herzen kommende Verriss darf mal sein: Die Bücherphilosophin, die im Übrigen auch Urheberin der Sonntagsleser-Aktion ist, ist so gar nicht überzeugt vom Können und der Lernfähigkeit des Alexander Maksik und dessen Roman „Sein oder Nichtsein“. 


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