Sommer ohne Ende

Sommerferien. Sommer, Sonne, Kaktus - im Havelland, in Berlin. Wir haben Sonne satt und zwischendurch auch mal Gewitter. Temperaturen um die 35 Grad. Und gut, dass unser Radio auch einen iPhone-Anschluss hat. So können wir statt Radio unsere Loungemusik hören. Sonst würden wir trotz des besten aller möglichen Sommerwetter depressiv werden. Denn im Radio hören wir nur Warnungen .. und Katastrophenmeldungen aus Berlin.
Ich liege auf unserem Palettenstapel und richte das Kissen unter mir so, dass zwischen dem Himmel und mir nur die Sonnenblumen sind. Und höre Warnungen aus dem Radio. Vor Waldbrand, Bewegungen im Freien, Pollenflug, Ozon, Ertrinken im See, Verdursten.
Kurz: dem Leben im Sommer.
Sommer ohne Ende
Und ich höre die Nachrichten: Zum Landesamt für Gesundheit und Soziales (vulgo: Gesundheitsamt) gibt es kein Durchkommen mehr. Denn der Senat hat sich ausgedacht, hier die Erstaufnahmestelle für Asylbeweber einzurichten. In Berlin Moabit, unserem Vorzeigeintegrationskiez, der zu Berlin Mitte gehört. Das Landesamt gehört dem Sozialsenator Czaja (CDU). Bezirksbürgermeister ist Christian Hanke (SPD Mitte). Bundestagsabgeordnete für Mitte ist Eva Högl.
Das LaGeSo ist überlaufen von Einwanderern, illegalen und legalen. Es herrscht Chaos wie in den meisten Kommunen, weil die Kapazitäten nicht ausreichen. Weder für die Antragsbearbeitung noch für die Versorgung und Unterkunft. So ist das: Sonntags halten Bundes- und Landespolitiker moralische Reden, ab montags überlassen sie die Kommunen und Nachbarn sich selbst. Der Grüne MP Kretschmann hatte sogar die glorreiche Idee, den Flüchtlingen alle Rechte zuzugestehen, zur Unterkunft verwies er sie aber gen Nordosten - weil da so viel leer steht.
Im Garten des LaGeSo gibt es für die Hundertschaft zwei Toiletten. Man kann sich vorstellen, wie es dort aussieht. Nein, lese ich den Tagesspiegel, hätte ich mir das doch nicht vorstellen können. Ich will keine verkrusteten Toiletten, ich will Sonnenblumen und Sonnenaufgänge im Havelland.
Sommer ohne Ende
Wurde Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann von ihrer Klientel noch gefeiert - für all ihren Dilettantismus in Sachen Soziales und Organisation - ist das Publikum heute schon weiter. Damit Christian Handke seinen Urlaub nicht unterbrechen muss, hat sich der linke Twittermob einen anderen Dummen gesucht gegen den er hetzen kann: Den Sozialsenator.
Es ist die Stunde der Twitterhelden, ihr Anführer ist O. Höfinghoff, der sich für einen "Riotbuddha" hält (https://twitter.com/Riotbuddha). Er erstattet - als einer von vielen, nicht als erster- Anzeige gegen Czaja.
Sommer ohne Ende
H. nennt sich in seiner Anzeige selbst nicht als Zeugen. Als einzige Erklärung fällt mir dazu sein, dass er selbst gar nicht vor Ort ist. Er sitzt an seinem Rechner und verrichtet sein gutes Werk. Das besteht darin, andere ultimativ zur Hilfe für die "Refugees" aufzufordern und alle, die nicht seiner Meinung sind als Nazis zu beleidigen. ("Reg selbst kann leider nicht mitkommen, da er es böse an der Wirbelsäule hat.") Der Mann ist eigentlich zu alt für pubertäre Geltungssucht, aber in Berlin kultivieren wir ja die offene Therapie. Hier kann jeder wie er will und die Touristen finden das ja gut.
Die finden sicher auch Lothar Riemann gut, für den es "Kommunistenehre" ist, seine Altkleider zu "spenden" (Link). Er bleibt beides schuldig: einen Plan, wie es weitergehen soll und zu erklären, was die Begriffe "Kommunist" und "Ehre" miteinander zu tun haben sollen.
All diese gestörten Narzissten, die in den Flüchtlingen vor allem eine Gelegenheit, für gute Selbst-PR sehen, die Schuldgefühle gegenüber der Gesellschaft, irgendwohin projizieren müssen, nutzen die eklatanten Versäumnisse der Politik, die diese Zustände zu verantworten hat:
  1. Schlampige Ressourcenplanung bei der Ausstattung der Erstaufnahmestellen.
  2. Infolgedessen monatelange Antragsbearbeitung, obwohl alle wissen: 90% der Asylanträge sind unberechtigt, da aus sicheren Herkunftsländern. 
  3. Infolgedessen unmenschliche Zustände in den Unterkünften: Hitze, Mangel, Unhygiene, Gewalt.
  4. Versmischung von Asylrecht und Einwanderungspolitik.
  5. Infolgedessen werden die Begriffe Asyl, Einwanderer usw. zum neuen Tabu erklärt. Man darf nicht einmal die praktizierte Verwaltung kritisieren, ohne als "rechts" tituliert zu werden.

Der erste Schritt wäre also -darauf kommt jeder, der mit beiden Beinen in der Realität -sprich: Berufsleben- steht: Eine schnelle Vorsortierung der Antragsteller nach Herkunftsländer. Denn die Unberechtigten stehlen den Berechtigten eine zügige Anerkennung.
Sozialsenator Czaja überlegte sich im Urlaub eine andere Sofortmaßnahme: Zur Entlastung des LaGeSo (und seiner Mitarbeiter, deren Dienstherr er ist), dient ab sofort die Polizei Moabit als Erstaufnahmestelle. Als hätte die Polizei Moabit mit ihrer Klientel nicht genug zu tun. Dann trommelte der Regierene Müller seinen Senat zusammen und beschloss, eine Kaserne in Karlshorst -also janz weit draußen - zu einem Flüchtlingslager umzufunktionieren. Im Grunewald, z. B. in Nachbarschaft eines gewissen Joseph Fischer oder Christian Ströbele, war wohl gerade nichts frei..
Eva Hoegl, Bundestagsabgeordnete der SPD Moabit, hat derweil auch besseres zu tun, als Decken und Schnuller nach Moabit zu bringen:
Sommer ohne Ende
Die handelnden Politiker wissen ganz genau was sie da tun und unterlassen: Sie erhöhen die Temperatur im Kessel. Bis die Mittelschicht durchdreht:
  • Schulen, Turnhallen und Kitas verrotten und schließen.
  • Autobahnen und S-Bahnen werden monatelang gesperrt, weil sie verrotten.
  • Wir finanzieren die Rettung von Banken, Renten usw. anderer Länder.
  • SPD Abgeordnete aus Kreuzberg posieren mit Varoufakis für Selfies auf Twitter ("Eine Begegnung").
  • Wenn wir mal für uns selbst etwas fordern, gelten wir als rechts.
  • Die Umverteiler, von denen die meisten von öffentlichen -also unseren- Geldern leben, fühlen sich von uns, die ihnen ihre Ideale finanzieren, auch wenn sie stets versagen, provoziert.
Neuerdings müssen wir Mittelschichtler uns auch von GEZ-finanzierten tagesthemen- und Wort-zum-Sonntag-Predigerinnen beschimpfen lassen.
Die SPD hat unter ehemaligen Mitgliedern inzwischen einen Spitznamen, den ich hier nicht nennen kann, weil ich mich damit angreifbar machen würde. Der Spitzname ist aber an die alternative Bezeichnung früherer BMW 3er angelehnt.
Im Rückblick muss man sagen: Die Flüchtlingswelle ist auch Folge einer miserablen Außenpolitik der europäischen Staaten. Von Guido Westerwelle bis Frank Walter Steinmeier. Die haben nichts verstanden obwohl sie überall waren. Meist aber nur um zu wiederholen, was in der Zeitung stand. Und um zu sagen, dass Frieden besser wäre als Krieg.
Der arabische Frühling 2011 hat die Gatekeeper Nordafrikas weggefegt, seitdem blüht das Geschäft der Menschenhändler. Die EU hat auch in Syrien versagt und gegen den IS, den sie offiziell immer noch mit Integrationskursen a la Berlin Moabit bekämpfen will. 
Kanzlerin Merkel sagt zu all dem: Nichts. Wie üblich.
Nächstes Jahr sind Landtagswahlen in Berlin. In Karlshorst werden Höfinghoff und Riemann dann sicher "gegen Rechts" aufmarschieren. Übernächstes Jahr Bundestagswahlen. Da freue ich mich jetzt schon drauf. 

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