Die Birke ist nicht nur eine der bekanntesten Bäume, sondern hat auch ihren Platz im Brauchtum der Deutschen.
In vielen Orten Deutschlands besteht der Brauch zum 1. Mai in der Ortsmitte eine junge Birke aufzustellen, um mit einem Fest Gesundheit und Fruchtbarkeit für den Ort zu erhoffen. Im Rheinland und in Bayern hat sich die Birke als Symbol der Liebe noch weiter etabliert. In der Nacht zum 1. Mai stellen junge Männer die Birke mit bunten Bändern zu vorgerückter Stunde bei Ihrer Liebsten auf und bewachen diesen bis zum frühen Morgen.
Damit die Junggesellen in ihrem Übermut keinen Umweltfrevel begehen und sich der Sachbeschädigung und des Diebstahls schuldig machen, bieten die örtlichen Förstereien die Bäume ab einem Preis von 10 Euro an. In der örtlichen Presse kann man die jeweiligen Verkaufsstellen erfahren. Ganz Bequemen steht im Raum Köln und Bonn sogar ein Service zur Verfügung, der den geschmückten Baum zur bestellten Zeit bei der Liebsten vor das Haus stellt. Ob das besonders gut bei der Angebeteten ankommt, ist die Frage!
Die Birke ist ein Baum der ersten Stunde. Ob auf stillgelegten Fabrikgeländen oder Bahngleisen oder auf Sturmflächen im Wald – der Birke gelingt es dank ihrer zahlreichen und wenig anspruchsvollen Birkensamen immer als erste, die Flächen zu besiedeln. Aus ihren Blättern entwickelt sich mit der Zeit eine Humusschicht, die dann die Besiedelung durch Eichen und Buchen fördert. Damit nicht genug; fast alles an der Birke lässt sich verwenden. Die zarten und jungen Blätter kann man in Salaten und Tees verwenden. Aus Birkensaft wird Birkenwein und Haarpflegemittel hergestellt. Die wasserdichte Rinde trennt Fundamente und Balken seit jeher im Blockhausbau, oder diente bereits beiden Indianern als Wandung für Kanus.
Wer noch mehr von der Birke erfahren möchte, kann bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn nach Zusendung von Briefmarken im Wert von 1,45 Euro ein vierseitiges Informationsblatt über die Birke bestellen.