Solo für zwei

Es ist beim FC Bayern München schon ein Grund zum Jubeln, wenn Arjen Robben und Franck Ribery gemeinsam auf dem Platz stehen. Einem von beiden plagt ja immer irgend ein Zipperlein. Aufgrund der kurzen Einsatzzeiten muss die Leistung zwangsläufig extraordinär sein, um ihren Wert zu rechtfertigen. Das wird auch an Toren gemessen.

Beim 4:1-Sieg gegen Werder Bremen teilte sich das kongeniale Duo das Toreschießen: zwei erzielte Arjen Robben, zwei Franck Ribery – ganz wie in alten Zeiten. Eine gute Ausbeute für die beiden Superstars. Der FCB eroberte die Tabellenführung zurück. «Für den FC Bayern ist es von größter Bedeutung, oben an der Spitze zu sein», sagte Coach Jupp Heynckes. Die Freude überwiegt, obwohl es intern nach diesem Spiel einigen Redebedarf gibt.

Beim 3:1 nahm Ribery Mario Gomez, der Torwart Sebastian Mielitz umkurvt hatte und nur noch einschieben musste, den Ball vom Fuß. Der freche Franzose warf – anstatt es weg zu halten – sein Bein dazwischen. «Ich stand einfach besser. Ich glaube nicht dass Mario, mir das übel nimmt. Er ist ein super Typ», lachte Ribery danach dreist in die Kameras und wollte den Kameraden nicht mal mit einem Bier entschädigen.

Die beiden Tore von Robben wiederum resultierten aus Elfmetern. Einem Fußballer, der ein halbes Jahr nicht regelmäßig gespielt hat, obliegt es normalerweise nicht, den Strafstoß zu schießen. Den ersten verwandelte er sicher, doch beim zweiten hatte sich Gomez schon den Ball geschnappt, um seinen Vorsprung in der Torjägerliste zu behaupten. Robben nahm ihm wie einem kleinen Kind den Ball einfach aus der Hand.

Egotrip statt Mannschaftsdienst

Die Dienste, die diese beiden Egomanen, insbesondere Robben, der Mannschaft erweisen, haben zwei Seiten. Zunächst brachte Robben mit seiner Einwechslung in der 60. Minute die zuletzt vermisste Leichtigkeit mit. Bayern hatte sich in der ersten Hälfte schwer getan und Bremen die Führung wieder ausgeglichen. «Mit Arjens Einwechslung war noch mehr Potenzial auf dem Platz», stellte Trainer Jupp Heynckes fest.

Zum anderen sorgt Robbens Fehlverhalten für Spannungen innerhalb der Mannschaft. Denn es ist bezeichnend, dass Robben nach seinem geklauten Elfmetertor allein Richtung Tribüne lief, anstatt in die Arme seiner Kollegen, die ihm den Treffer ermöglicht hatten. Erst auf Zuruf von Philipp Lahm brach Robben seinen Egotrip beim Jubeln ab und drehte sich zu seinen Mitspielern um.

Der Trainer plant auch für das Champions-League-Spiel bei Manchester City mit dem Niederländer. Thomas Müller, der gegen Bremen ein gutes Spiel machte und einen der beiden Elfmeter rausholte, könnte dafür schon seinen Stammplatz verlieren. Wenn Robben rechts spielt, Ribery links und Toni Kroos, wie von Ribery gefordert, in der Mitte, bleibt für den WM-Torschützenkönig kein Platz mehr.

Müller ist nicht egoistisch genug, um wie Robben einen Stammlatz einzufordern. Und Gomez darf höchstwahrscheinlich heute mit ansehen, wie der Schalker Klaas-Jan Huntelaar in der Torjägerliste mit ihm gleichzieht oder ihn gar überholt. Obwohl Gomez an allen Bayern-Toren gestern beteiligt war. Für Müller und Gomez hat der Sieg gegen Bremen daher einen bitteren Beigeschmack.

Quelle:
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Sport News -
Der Morgen danach – Solo für zwei


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