Morgen verreist unser Au-Pair in die Weihnachtsferien und so langsam muss ich der Tatsache ins Auge sehen, dass sich ihre Zeit bei uns ihrem Ende zuneigt. Im Januar wird sie noch einmal für ein paar Wochen zurückkommen, bevor es für sie und für uns weitergeht. Bis heute habe ich die Tatsache verdrängt, weil ich einfach nicht will, dass sie geht. Und die Kinder und „Meiner“ auch nicht. Und noch mehr als vor dem Ende ihrer Zeit bei uns graut mir vor dem Anfang mit einem neuen Au-Pair. Zweimal im Leben wird man ja wohl kaum das Glück haben, jemanden zu finden, der wie ein Puzzlestück ins verrückte Bild unseres Familienlebens passt.
Aber wie dem auch sei, eine Lösung muss her. Ohne fremde Hilfe schaffen „Meiner“ und ich es einfach nicht, Kinder, Jobs, Haushalt, Freizeit und Freunde zu jonglieren. Also wäre es nur logisch, wenn ich heute Abend mal wieder ein Familienprofil zusammenstelle, um ein neues Au-Pair zu finden. Aber wer denkt denn schon logisch, wenn es darum geht, einen Menschen zu sich einzuladen, der alles mit uns teilt? Der mein zerknittertes Gesicht in den frühen Morgenstunden zu sehen kriegt, der mich erlebt, wenn ich mal wieder mit den Nerven am Ende bin, der hin und wieder auch miterlebt, wie meiner und ich uns anschnauzen können, bevor wir uns wieder versöhnen. Was, wenn wir niemanden finden, der es mit uns aushält? Was, wenn wir jemanden erwischen, mit dem wir es nicht aushalten können? Ich vermute, ich werde mir all die Fragen noch etwas länger durch den Kopf gehen lassen, bevor ich mich entscheiden kann, ob wir wieder sollen oder nicht. Und bis diese Frage geklärt ist, werde ich mich eben einfach daran freuen, dass es bei diesem Mal so perfekt gepasst hat.