Sole Runner Transition Vario
Wer regelmäßig in meinem Blog unterwegs ist, hat es bestimmt schon gemerkt: ich bin Barfußläufer. Das heißt aber nicht, dass ich tatsächlich ohne Schuhe, mit nackten Füßen durch die Stadt oder den Wald laufe. Ich nutze schon Schuhe – Barfußschuhe um genau zu sein.
Schuhe der Firma Sole Runner haben es mir da ganz besonders angetan. Hier hat man bei vielen Modellen ein wirkliches Barfuß-Feeling. Neben dem T1 Allround für den Alltag, nutze ich den edlen Scout fürs Büro und für die Outdoortouren den Transition.
Als nun Sole Runner den Transition Vario als Winterschuh anbot, konnte ich im letzten Jahr einfach nicht Nein sagen. Für 149,- Euro waren die Schuhe über den Online Store schnell bei mir.
Gegenüber dem Transition gab es einige Veränderungen, die auch in der kalten Jahreszeit warme Füße versprachen. Die Sohle wurde rutschfester und dicker und verhinderte so schon recht wirkungsvoll ein Ausrutschen auf Schnee.
Zwischen Sohle und Fuß liegt jetzt ein Art geschlossenzelliger Schaumstoff, der Luft einschließt und so zusätzlich isoliert. Hinzu kam eine wesentlich dickere Einlegesohle und für den Fersenbereich aus dem gleichen Material eine Art Pulswärmer.
Das alles machte in der Realität tatsächlich einen warmen Fuß.
Doch leider gingen diese zusätzlichen Features eindeutig auf Kosten der Robustheit. Mein normaler Transition hat nun mehr als zwei Jahre auf dem Buckel und geht langsam aus dem Leim. Was ich auch für völlig in Ordnung halte, ist er doch mit mir durch dick und dünn gegangen.
Der Vario muckte schon nach gut zwei Monaten. Die Sohle und der Schaumstoff lösten sich voneinander ab. Auch ist der Abrieb des Schaumstoffes immens. Zudem scheint er nicht wirklich geschlossenzellig zu sein, sondern nimmt mitunter Wasser wie ein Schwamm auf. Dieses gibt er auf Druck des Fusses natürlich auch in den Fußraum ab. Spätestens dann hat es sich dann auch mit der Isolierung erledigt.
Nach der ersten Winterperiode sieht der Schuh schon extrem gebraucht aus und wird so sicherlich keine weitere Schneesaison überstehen.
Nun kam im Mai beim Wanderurlaub in Luxemburg der Totalausfall!. An der stark beanspruchten Stelle am Zehengelenk riss der Schaumstoff auf gut 1,5 Zentimetern ein. Der schon vorher im regnerischen Wetter eher feuchte Schuh, liess nun ungehindert Wasser in den Schuh hinein. Der Riss ging nicht nur durch die Schaumstoffzwischensohle, sondern auch durch das Innenfutter.
Bei der Kontrolle nach der Wanderung sah man auch am zweiten Schuh deutlich kleinere Rissbildungen an der gleichen Stelle. Dieser würde auch nicht mehr lange halten können.
Gut, dass ich als Reserve-Wanderschuh meine drei Jahre alten Merrell Trail Glove dabei hatte. Sie sind zwar überhaupt nicht wassserdicht, aber diese kann ich getrost ohne Socken tragen. Das funktionierte im Westerwald schon und in Luxemburg war das auch prima.
Die Qualität vom Transition Vario enttäuscht. Ja, er ist wirklich warm und für tiefere Temperaturen geeignet, aber wirklich robust, wie der normale Transition oder der T1 ist er in keinster Weise. Hier wurde eindeutig zuviel in den Schuh hineingepackt, was die Haltbarkeit enorm herabsetzt. Bei einem Preis von von 150,- Euro, die man so innerhalb eines halben Jahres durch den Schornstein bläst ,ärgert man sich enorm.
Hier sollte der Hersteller auf jeden Fall nochmal in die Planung gehen und sein Modell überarbeiten. Mir ist ein robuster Schuh bei dem Preis wesentlich lieber, als ein Optimum an Wärmeleistung, das keine Saison hält..
Hersteller: Sole Runner
Modell: Transition Vario
Preis: 149,- Euro
Bezugsquelle: Sole Runner