Solarstrom-Batteriespeicher für höheren Eigenverbrauch werden vom Markt gut angenommen

Eigenverbrauch PV mit Speicher

Schema Eigenverbrauch PV-Anlage mit Batteriespeicher, Grafik: IBC Solar AG

Im letzten Jahr war das Interview mit dem Produktmanager der IBC Solar AG, Marco Siller, über die Erhöhung des Eigenverbrauchs aus Photovoltaik-Anlagen, der beliebteste, bzw. meistgelesene, Beitrag. Das ganze Thema Batteriespeicher schien letztes Jahr der große Hoffnungsträger für die Photovoltaik in Deutschland zu sein, alle Beiträge zu diesem Thema kamen gut an bei den Leserinnen und Lesern.

Ist das heute noch so? Die Speicher-Beiträge vom vergangenen Jahr werden jedenfalls nicht mehr so gut gelesen. Mit der neuen Förderung müsste das Interesse doch größer sein.

Also wird es nach mehr als 1,5 Jahren doch mal Zeit für ein Update und so habe ich Marco Siller, Abteilungsleiter Produktmanagement, bei der IBC SOLAR AG, wieder befragt zur aktuellen Situation und auch ein paar Fragen von Leserinnen und Lesern aufgenommen.

Wie ist Ihre Erfahrung der letzten 2 Jahre als einer der ersten Anbieter von Batteriespeichern auf dem Markt?

Das Produkt Speichersystem wird vom Markt sehr gut angenommen. Jedoch ist auch klar geworden, dass es zu einem großen Umdenken bei allen Beteiligten kommen muss: Weg vom Renditegedanken, hin zum Einsparungsgedanken. Außerdem ist die Installation eines Speichers anspruchsvoller als die einer reinen PV-Anlage, deswegen ist es wichtig, die Installateure über Schulungen auf das neue System gut vorzubereiten. Leider ist es jedoch auch zutreffend, dass  die lange Zeit zwischen politischen Ankündigungen und dem tatsächlichen Start eines Förderprogramms den Markt ein halbes Jahr lang nahezu still gelegt hat.

Die Preise für Batteriespeicher sind noch sehr hoch. Brauchen Speicher eine Förderung? 

Im Moment ist das Hauptverkaufsargument für die Speichersysteme die Unabhängigkeit. Da stehen rein wirtschaftliche Betrachtungen nicht im Vordergrund. Wenn die Speicher sich in größerem Umfang etablieren sollen, müssen auch die Kunden erreicht werden, die einen wirtschaftlichen Vorteil als Argument sehen. Deswegen ist aus heutiger Sicht eine Speicherförderung als Anreizprogramm und zur Steigerung des Bekanntheitsgrads der Technologie notwendig.

Werden aus Kostengründen mehr Blei-Gel-Speicher verkauft als Batteriespeicher mit Li-Ionen-Technologie?

Die Wahl für eine Blei- oder Lithium-Variante geschieht nicht aus Kostengründen. Es gibt Kunden, die sehr technologieorientiert sind und deswegen immer die neueste Technik im Haus haben möchten. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Kunden, die sich für die Technologie entscheiden, die seit Jahrzehnten bewährt und bekannt ist. In der Summe ist die Anzahl der verkauften Blei- bzw. Lithium- Speicher etwa gleich.

Ist eine preisliche Entwicklung nach unten in nächster Zeit zu erwarten?

Das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Zum Beispiel: Wie entwickeln sich Preise der Rohmaterialien weltweit? Wie kommt die Elektromobilität voran? Die Photovoltaik mit ihren stationären Speichern ist hier noch ein kleiner Spieler im Weltmarkt. Jedoch gilt prinzipiell, dass bei einer Mengenerhöhung der Preis nach unten gehen sollte.

Was sagen Sie Kunden, die sich vor Blei im Speicher Sorgen machen?

Das Feedback vom Markt ist durchweg  positiv, gerade auch im Hinblick auf die klaren Recyclingwege. Bei Bleibatterien sind diese Wege insbesondere durch den Automobilsektor hervorragend entwickelt. Bei den solaren Batteriespeichersystemen kommen zudem verschlossene Blei-Gel-Batterien zum Einsatz, die nahezu wartungsfrei betrieben werden können.

Was für eine Garantie wird auf die Batterien gegeben?

Bisher wurde für die Systeme die gesetzliche Gewährleistung gegeben. Durch das Speicherförderprogramm (MAP) werden die Batteriehersteller nun eine Zeitwertersatzgarantie von 80% der Nennkapazität über einen Zeitraum von 7 Jahren geben.

Welche Rolle spielt das Energiemanagement bei der Optimierung des Eigenverbrauchs von Solarstrom?

Das Energiemanagement spielt eine herausragende Rolle. Umso mehr Eigenverbrauch Sie ohne Einsatz von Speicher erreichen können, umso rentabler ist die Anlage. Nachts kann der Eigenverbrauch jedoch nur mit Hilfe eines Speichers bedient werden. Darüber hinaus spielt das Energiemanagement eine große Rolle beim Thema Netzdienlichkeit von PV-Anlagen. Hier wird die Weiterentwicklung hin zu „intelligent gesteuerten“ Speicher-PV-Systemen künftig eine große Rolle spielen.

Gibt es Erkenntnisse aus dem Ortsspeicher und wird es weitere Projekte in der Größenordnung geben?

Aus technischer Sicht macht der Speicher das, was er tun soll. Bei zu hoher Spannung im Netz stabilisiert der Speicher das Niederspannungsnetz und vermeidet dadurch notwendigen Netzausbau in Form von zusätzlichen Kabeln und Trafoverstärkungen. Die größere Hürde zur Einführung von Speicher zur Netzstabilisierung stellt jedoch im Moment die Stromnetzentgeltverordnung dar. Hier wird klar geregelt, welche Komponenten zum Netzausbau eingesetzt werden dürfen, das umfasst bisher alle traditionellen Komponenten angefangen von Kabel, Leitungen bis hin zu Stationsgebäuden und fahrbaren Stromaggregaten. Solange die Speicher hier nicht aufgeführt sind, wird ihre Verbreitung als intelligente und Kosten sparende  Möglichkeit zur Ertüchtigung der Stromnetze gehemmt.

Vielen Dank für Ihre  Antworten, Herr Siller.


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