Softwarelokalisierung – Was ist das eigentlich?

Geschafft! Die neue geniale Software ist endlich fertig, bereit die Welt zu erobern. Das Design ist schick und modern, die Programmierung fehlerlos. Doch dann fragt jemand: „Funktioniert das auch in Japanisch?“ Natürlich nicht. Die Software muss erst lokalisiert werden. Doch was bedeutet das eigentlich?

Was ist Softwarelokalisierung?

Definition: Softwarelokalisierung umfasst die Angleichung von Computerprogrammen an eine bestimmte Region oder eine ausgewählte ethnische Gruppe und deren Sprache und kulturelle Eigenheiten.

Im Zeitalter der Globalisierung wird auch eine globale Präsenz immer wichtiger. Jedoch ist es ein schwerer Fehler, sich darauf zu verlassen, dass die Menschen, die man erreichen möchte, auch über deutsche Grundkenntnisse verfügen oder zumindest Englisch verstehen. Das betrifft nicht nur die richtige Übersetzung von Datums- und Zeitangaben, sondern genauso Umrechnungen von Maßeinheiten, Temperaturen oder Währungen sowie unterschiedliche Rechtsvorschriften. Dazu kommen die teilweise gravierenden kulturellen Unterschiede. Eine Grafik oder eine musikalische Untermalung, die in Europa vielleicht frisch und sexy wirken, empören und verärgern viele Menschen in anderen Ländern. Internationaler Erfolg oder Misserfolg einer Software hängt auch davon ab, wie gut Inhalt und Angebot von der Zielgruppe verstanden und akzeptiert werden. Im besten Fall werden die Anforderungen der Lokalisierung bereits während der Programmierung beachtet. Eine spätere Anpassung ist immer viel komplizierter und aufwendiger. Sie bedeutet zusätzliche Arbeit für Programmierer, Ingenieure, Grafikdesigner, aber auch für Projektmanager und Beta-Tester. Der wichtigste Teil der Softwarelokalisierung ist jedoch die Übersetzung.

Software anpassen vs. herkömmliche Übersetzung

Üblicherweise bezieht sich eine Übersetzung hauptsächlich auf die Übertragung eines Textinhaltes von einer Sprache in eine andere. Eine gute Softwarelokalisierung braucht jedoch viel mehr. Keine  Übersetzungssoftware kann das Wissen über andere Kulturen ersetzen. Nur ein erfahrener Übersetzer weiß um die Etikette, die Gepflogenheiten und die Traditionen des Landes und welche Fettnäpfchen es unbedingt zu vermeiden gilt. Die Dokumentation ist natürlich sehr auf die Software bezogen, das verlangt also nach einem Übersetzer mit technischem Sachverstand und Hintergrundwissen über das Produkt. Außerden müssen unterschiedliche Schriften beachtet werden. Die Tastaturanordnungen unterscheiden sich, genauso die Buchstaben, Zahlen und Symbole. Die Zeichenketten müssen nicht nur richtig übersetzt, sondern auch passend eingefügt werden. Die Navigation muss auch in Asien (von oben nach unten) oder in arabischen Ländern (rechts nach links) gut funktionieren und einen guten Eindruck hinterlassen. Deutsche Texte zum Beispiel benötigen rund 50 % mehr Platz als englische. Das gesamte Screen-Layout muss daraufhin neu abgestimmt werden. Eine einfache Übersetzung mittels automatisierter Lokalisierungssoftware verzerrt im schlimmsten Fall nur die Bedienoberfläche. Eine Softwarelokalisierung ist nur so gut wie der Übersetzer. Obwohl Übersetzungssoftware große Fortschritte macht und immer weiterentwickelt wird, arbeiten diese Tools doch alle mehr oder weniger nach dem Prinzip des Übersetzungsroboters von „Google Translate“. Und so ist für den Erfolg einer Softwarelokalisierung ein erfahrener, professioneller Übersetzer unabdingbar, der neben der fachkundigen technischen Übersetzung auch den Geschmack, die regionalen Unterschiede und die kulturellen Eigenheiten der Zielgruppe genau kennt und die Kommunikation der neuen Software daraufhin anpasst.


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